„Alditole“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Commonscat mit Helferlein hinzugefügt |
||
(28 dazwischenliegende Versionen von 22 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
[[
'''Alditole''' (früher: '''Aldite''') sind nichtcyclische [[Polyol]]e, die an jedes
== Struktur ==
Zu den Alditolen zählen beispielsweise [[Mannit]] (Mannitol), [[Isomalt]], [[Lactit]], [[Sorbit (Lebensmittelindustrie)|Sorbit]] (Sorbitol oder Glucitol) und [[Xylitol|Xylit]] (Xylitol), [[Threit]], [[Erythrit]] und [[Arabit]].
Die Bezeichnung der Alditole folgt folgender Konvention: Die Endung ''-ose'' (z. B. Glucose) des Ursprungszuckers wird durch die Endung ''-it'' (Glucit) oder ''-itol'' (Glucitol) ersetzt. Da sich manche Alditole formal sowohl von [[Aldose]]n als auch von [[
== Eigenschaften ==
Das Geschmacksbild der Alditole ähnelt dem der Saccharose, ist jedoch nicht gleich. Sie schmecken süß, erreichen jedoch selten die relative Süße von [[Saccharose]], sind nicht [[Zahnkaries|kariogen]] und zeigen eine abführende Wirkung bei einem Konsum von mehr als 20 bis 30
== Synthese ==
Alditole können aus Aldosen oder Ketosen durch [[Reduktion (Chemie)|Reduktion]] der [[Carbonylgruppe]] hergestellt werden. Industriell wird dies durch katalytische [[Hydrierung]] an einem [[Raney-Nickel|Nickel-Katalysator]] erreicht. Auf diese Weise wird <small>D</small>-[[Sorbit (Lebensmittelindustrie)|Sorbit]] aus <small>D</small>-[[Glucose]] synthetisiert. Im Labormaßstab eignet sich das [[Natriumborhydrid]] (Natriumboranat, NaBH<sub>4</sub>) als Reduktionsmittel.
Da bei der Reduktion von Aldosen die Stereozentren nicht verändert werden, wird aus ''einer'' Aldose immer genau ''ein'' Alditol gebildet. Allerdings kann dasselbe Alditol aus zwei unterschiedlichen Aldosen entstehen:
[[
Die im obigen Schema in der um 180° gedrehten [[Fischer-Projektion]] gezeigte <small>L</small>-Gulose liefert bei Reduktion also ebenfalls <small>D</small>-Sorbit.
Die Reduktion von Ketosen dagegen generiert ein neues Stereozentrum in beiden möglichen Konfigurationen, so dass aus einer Ketose ein Gemisch zweier unterschiedlicher ([[Isomer#Stereoisomerie|epimerer]]) Alditole gebildet wird:
[[
Da deren Trennung erhebliche Aufarbeitungskosten verursacht, werden einige Alditole auch durch biokatalytische Umsetzung mit lebenden Mikroorganismen hergestellt.
== Verwendung ==
Alditole finden vor allem Verwendung in der Lebensmittelindustrie, wo sie als Süßungsmittel eingesetzt werden. Vor allem [[Sorbitol]] hat ein breites Anwendungsspektrum,
== Literatur ==
* [[Peter Nuhn]]: ''Naturstoffchemie – Mikrobielle, pflanzliche und tierische Naturstoffe,'' 4., neu bearb. Auflage
* [[Ellen Wiederhold]]: ''Ester sechswertiger Zuckeralkohole'', Dissertation, Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1949
== Weblinks ==
{{Commonscat|Sugar alcohols|Alditole}}
[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Nachwachsender Rohstoff]]
[[Kategorie:Polyol| Alditole]]
|