„Kontinentalklima“ – Versionsunterschied
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[[Bild:Klimate-nach-Kontinentalität,Siegmund&Frankenberg.png|mini|hochkant=1.7|Klimate der Erde nach Wärmehaushalt/Kontinentalität:<ref>abgeleitet aus „Klimate der Erde“ nach [[Alexander Siegmund]] und [[Peter Frankenberg]] (effektive Gliederung) aus Westermann Kartographie (Hrsg.): ''Diercke Weltatlas.'' 1. Auflage 2008, Bildungshaus Schulbuchverlage, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-14-100700-8, S. 226–227.</ref> {{Absatz}}
Jahresschwankungen der monatlichen Durchschnittstemperaturen (1 K = 1 °C):
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Als '''Kontinentalklima''' (auch '''Landklima''') werden [[Klima]]typen außerhalb der [[Tropen]] beziehungsweise innerhalb der [[Jahreszeitenklima]]te bezeichnet, deren [[Lufttemperatur#Jahresgang|jährlicher Temperaturverlauf]] durch den Einfluss großer [[Landfläche]]n eine [[Oszillation (Topologie)|Schwankungsbreite]] der monatlichen Durchschnittstemperaturen von über 20 °C auszeichnen. Das konkrete Ausmaß dieses Wertes wird als (thermische) '''Kontinentalität''' bezeichnet. Zuweilen wird davon die ''hygrische Kontinentalität'' unterschieden, die auf den typischen [[Wasserhaushalt (Hydrologie)|Wasserhaushalt]] kontinentaler Gebiete Bezug nimmt: Er ist durch eine geringe [[Luftfeuchtigkeit]], ein sommerliches [[Niederschlag]]smaximum und geringe [[Bewölkung]] gekennzeichnet.
In den [[Mittelbreiten]] sind heiße [[Sommer]] und kalte [[Winter]] dafür typisch. Das Kontinentalklima wird allgemein dem [[Seeklima]] (oder ozeanischen/maritimen Klima) gegenübergestellt. Verglichen mit letztgenanntem erhalten Regionen mit Kontinentalklima nur geringen [[Niederschlag]] – [[Arides Klima|Trockenklimate]] entstehen dadurch in der Regel jedoch nicht, zumeist herrschen [[humid]]e Bedingungen vor.
Je weiter man ins Innere eines Kontinents kommt, desto geringer wird der ausgleichende Einfluss der Meere, welche aufgrund der hohen [[Spezifische Wärmekapazität|spezifischen Wärmekapazität]] des [[Wasser|Wassers]] einen enormen Wärmespeicher darstellen. Gleichzeitig sinkt sowohl die Zahl der [[Wolke|Wolken]] als auch der [[Feuchtigkeit]]sgehalt der [[Erdatmosphäre|Atmosphäre]] stark. '''Kontinentalität''' bezeichnet die Größe, die angibt, inwieweit eine Region vorgestellte typische Merkmale kontinentalen Klimas aufweist. Es gibt verschiedene Vorschläge, sie in Form von [[Kontinentalitätsgrad]]en zu indizieren oder quantifizieren.<ref>{{Literatur |Autor=[[Wilhelm Kuttler]] |Titel=Klimatologie |Datum=2009 |Verlag=Ferdinand Schöningh – UTB |Reihe=Grundriss Allgemeine Geographie |HrsgReihe=Heinz Heineberg |ISBN=978-3-8252-3099-9 |Seiten=148–151}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=Spektrum Akademischer Verlag |titel=Kontinentalität |werk=Lexikon der Geographie |url=http://www.spektrum.de/lexikon/geographie/kontinentalitaet/4316 |zugriff=2017-11-19}}</ref>▼
Kontinentale Klimate finden sich nur in außertropischen Klimazonen, weil die für kontinentale Klimate bestimmende große Schwankung im Temperaturverlauf des [[Jahresgang]]s in den Tropen nicht vorkommt. Jahreszeitlich bedingte Temperaturschwankungen sind dort unabhängig von der Entfernung zu den Ozeanen nur gering ausgeprägt.
▲Je weiter man ins Innere eines Kontinents kommt, desto geringer wird der ausgleichende Einfluss der Meere,
An [[Gebirge|Gebirgen]] auf dem Weg vom [[Meer]] ins Kontinentinnere sinkt die [[Windgeschwindigkeit]], zudem werden die Wolken zum Aufsteigen gezwungen und können durch die folgende Abkühlung nicht mehr so viel [[Wasserdampf]] halten. [[Asien]] hat durch seine große Ausdehnung und die stark gegliederte Landschaft Anteil an mehreren [[Klimazone|Klimazonen]], doch am meisten am Kontinentalklima. Zwischen den extremen Sommern und Wintern liegen – oft nur kurze – Übergangsjahreszeiten. Groß sind auch die täglichen [[Temperatur]]gegensätze. Der [[Kältepol]] liegt im Nordosten [[Sibirien|Sibiriens]] (sowohl [[Oimjakon]] als auch [[Werchojansk]]), doch sind die Winter auch in [[Zentralasien]] wegen der geringen [[Bewölkung]] und nächtlicher Abstrahlung kalt. Dort, wo die großen Wüsten weit nach Norden reichen, dürften die größten Temperaturunterschiede im Tages- und Jahresverlauf auftreten. Demgegenüber stehen [[Südasien|Süd- und Südostasien]] unter dem Einfluss des [[Monsun|Monsuns]], der einen Zyklus von feuchten und trockenen Jahreszeiten bewirkt. Auslöser sind die winterkalten Landmassen Nordasiens, wo sich ausgeprägte [[Hochdruckgebiet|Hochdruckgebiete]] entwickeln können.▼
[[Datei:Siberian autumn in taiga..JPG|mini|[[Borealer Nadelwald|„Helle Lärchentaiga“]] in Ostsibirien: Region mit typisch kontinentalem Klima]]
▲An [[Gebirge
Aufgrund der vergleichsweise kleinen Landmassen der [[Südhalbkugel]] (mit Ausnahme des [[Antarktika|antarktischen Kontinents]]) finden sich in [[Südamerika]] und [[Südafrika]] nach der Festlegung von [[Alexander Siegmund|Siegmund]] und [[Peter Frankenberg|Frankenberg]] nur schmale Streifen eines schwach ausgeprägten Kontinentalklimas.
Auch global betrachtet machen Kontinentalklimate fast 80 % der außertropischen und über 50 % aller Klimate aus.
== Literatur ==
* {{Literatur | Autor=Julius F. von Hann | Titel=Handbuch
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
== Einzelnachweise ==
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4133892-3}}
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