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Eine '''Minutensprunguhr''' ist eine [[Uhr]], bei der der Minutenzeiger nicht kontinuierlich voranschreitet, sondern alle 60 [[Sekunde]]n auf den nächsten Minutenstrich weiterspringt. Es handelt sich meistens um eine [[Uhrenanlage#Nebenuhren|Nebenuhr]], die von einer Hauptuhr im Minutentakt gesteuert wird.
 
== Verwendung ==
[[Datei:Minutensprunguhr.gif|miniatur|'''Minutensprunguhr''' und [[Digitaluhr]] im Vergleich]]
Die meisten öffentlichen Uhren und viele Wanduhren sind Minutensprunguhren. Das bei einigen Wanduhren entstehende Minutensprunggeräusch wird mitunter als störend empfunden, weshalb Minutensprunguhren im häuslichen Bereich etwas seltener sind.
 
Die meisten öffentlichen Uhren sind von einer Hauptuhr gesteuerte Minutensprunguhren, von denen die [[Bahnhofsuhr]] die häufigste ist.
[[Armbanduhr]]en mit Minutensprung sind selten. Manche analogen [[Quarzuhr]]en, vor allem solche ohne Sekundenzeiger, haben einen Minutenzeiger, der zwar alle 20 oder 30 Sekunden springt, dabei aber naturgemäß keine vollen Minuten anzeigt; sie sind demnach keine Minutensprunguhren. Durch den Wegfall des Sekundenzeigers lässt sich der mechanische Energieaufwand zum Betrieb der Uhr auf ein Minimum reduzieren, da das Uhrwerk nur zur vollen Minute jeweils einen Sprung durchführen muss, was zum Beispiel für Solaruhren von Bedeutung ist. Rein mechanische Armbanduhren mit Minutensprung sind fast nur als exklusive Luxus- oder Sammleruhr zu haben.
 
Bei manchen analog anzeigenden [[Quarzuhr]]en, die keinen Sekundenzeiger haben, springt der Minutenzeiger alle 20 oder 30 Sekunden, sie sind demnach wohl Sprunguhren, per definitionem aber keine Minutensprunguhren. Bei rein mechanischen [[Armbanduhr]]en wird der Minutensprung wegen des erheblichen mechanischen Aufwandes fast nur in exklusiven Luxus- oder Liebhaberuhren als zusätzliche [[Komplikation (Uhrwerk)|Komplikation]] angewendet.
==Vor- und Nachteile==
Dadurch, dass der Minutenzeiger auf der Position der angebrochenen [[Minute]] verharrt, ist diese schneller eindeutig ablesbar; zur Feststellung, wie weit die aktuelle Minute vorangeschritten ist, bedarf es dafür aber eines Blickes auf den Sekundenzeiger.
 
== Vor- und Nachteile ==
Vor- und Nachteile dieser Anzeigeart werden beim Betrachten des Sekundenzeigers deutlich: Ein Sekundenzeiger, der kontinuierlich voranschreitet, zeigt die Zeit zwar präziser an, ist aber schwerer abzulesen. Das Springen hilft, die aktuelle Sekunde abzulesen, auch wenn die (meist unbedeutende) Uhrzeit zwischen den Sekunden geschätzt werden muss.
Minutensprunguhren sind einerseits als Nebenuhren äußerst einfach konstruiert. Weil der Minutenzeiger auf der Position der zuletzt vollendeten [[Minute]] verharrt, ist diese auch eindeutig ablesbar. Andererseits ist ohne zusätzlichen Sekundenzeiger nicht feststellbar, wie weit die aktuelle Minute vorangeschritten ist.
 
[[Datei:LindauBahnhof4.jpg|miniatur|Deutsche Bahnhofsuhr von [[Telenorma]] mit zusätzlichem Sekundenzeiger]]
==Der eilige Sekundenzeiger der Bahnhofsuhr==
[[Bild:LindauBahnhof4.jpg|right|thumb|Typische Bahnhofsuhr]]Die klassische [[Bahnhofsuhr]] (Tochteruhr) ist eine Minutensprunguhr und für ihren voreiligen Sekundenzeiger bekannt, welcher den Umlauf in etwa 58 Sekunden schafft und bis zum nächsten Umlauf ein paar Sekunden auf der 12 stehen bleibt. Der Grund hierfür liegt in der Synchronisation der Uhren, die erstmals in den [[1940er]] Jahren durch einen (damals nur bahnhofsweiten) Impuls einer Hauptuhr erreicht wurde, der zu Beginn jeder Minute den Minutenzeiger vorspringen ließ und gleichzeitig den Sekundenzeiger für den nächsten Umlauf freigab.
 
== Bahnhofsuhr mit Sekundenzeiger ==
Dieses Prinzip erlaubt aber die Korrektur vorgehender, elektromotorisch angetriebener Uhren, da man diese eben bis zur nächsten exakten Minute anhalten kann. Bei nachgehenden Uhren müsste der Sekundenzeiger kurz auf die korrekte Zeit beschleunigt werden oder vorspringen, was technisch viel aufwendiger wäre. Daher ist es wichtig, dass die Uhren auf jeden Fall vorgehen, was durch das Untersetzungsverhältnis des Antriebes (Elektromotor) erreicht wird.
Um die Minute auf Bahnhöfen auch kontrollieren zu können, wird den Bahnhofsuhren der meisten nationalen Eisenbahngesellschaften ein Sekundenzeiger hinzugefügt. Eine besondere Lösung enthält die [[Schweizer Bahnhofsuhr]] mit dem voreilenden und zu jeder vollen Minute kurz gestoppten Sekundenzeiger.
 
Auch die [[Deutsche Bahn]] verwendete dieses Verfahren. Der [[Springende Sekunde|schleichend umlaufende]] Sekundenzeiger eilte etwas vor und blieb dann auf der 12-Uhr Position stehen. Beim Eintreffen des Minuten-Impulses von der Mutteruhr sprang der Minutenzeiger eine Minute weiter und der Lauf des Sekundenzeigers wurde neu gestartet.
Der Vorteil besteht darin, dass der Antrieb der Uhren nicht genau sein muss und örtlich gemeinsam mit der Beleuchtung der Uhr aus dem Stromnetz versorgt werden kann. Das Kabelnetz zur Synchronisierung der Tochteruhren auf die exakte Zeit kann somit schwächer ausgeführt werden - es muss nur einige Sekunden lang einen kleinen Haltemagneten speisen.
 
[[Kategorie:UhrUhrentyp]]
Heute werden alle rund 100.000 Uhren der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]] und auch die meisten anderen öffentlichen Uhren zentral über einen Minutenimpuls vom Zeitzeichensender [[DCF77]] der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Bundesanstalt]] (PTB) in [[Braunschweig]] gesteuert.
[[Kategorie:BahntechnikBahnanlagentechnik]]
 
==Siehe auch==
* [[Springende Sekunde]]
 
== Weblinks ==
* [http://www.zeigersprung.de Sammlung elektrischer Haupt- und Nebenuhren www.zeigersprung.de]
 
[[Kategorie:Uhr]]
[[Kategorie:Bahntechnik]]