<!--schweizbezogen--> [[BildDatei:Bellelay-Abbatiale.jpg|thumbminiatur|250px|Ehemalige [[Kloster Bellelay|Klosterkirche von Bellelay]] (2012)]]
[[Datei:Bellelay Tete-de-Moine-Muzeo 182.JPG|thumb|250px|Tête-de-Moine-Museum und Schaukäserei in Bellelay (2010)]]
'''Bellelay''' ist ein Ort im [[Berner Jura]], der zur politischen Gemeinde [[Saicourt]] im [[Kanton (Schweiz)|Kanton]] [[Bern (Kanton)|Bern]] der [[Schweiz]] gehört. Es liegt auf 931 m ü. M. am Nordrand des [[Moor]]s ''La Sagne'' im Quellgebiet der [[Sorne]]. Das Dorf ist von den Höhenzügen des [[Jura (Gebirge)|Juras]] umgeben, im Norden befindet sich der ''Haut de Béroie'' (1088 m ü. M.) und im Süden der ''Montbautier'' (bis 1160 m ü. M.). Im Osten erhebt sich die [[Antiklinale]] des [[Moron]]. ▼
[[Datei:ETH-BIB-Bellelay-LBS H1-014833.tif|mini|Luftbild (1953)]]
▲'''Bellelay''' ist ein Ort im [[Berner Jura]], der zur politischen Gemeinde [[Saicourt]] im [[Kanton (Schweiz)|Kanton]] [[ Kanton Bern (Kanton)|Bern]] der [[Schweiz]] gehört. Es liegt auf 931 m ü. M. am Nordrand des [[Moor]]s ''La Sagne'' im Quellgebiet der [[Sorne]]. Das Dorf ist von den Höhenzügen des [[Jura (Gebirge)|Juras]] umgeben, im Norden befindet sich der ''Haut de Béroie'' (1088 m ü. M.) und im Süden der '' [[Montbautier ]]'' (bis 1160 m ü. M.). Im Osten erhebt sich die [[Antiklinale]] des [[ Moron (Berg)|Moron]].
Bellelay liegt 5 km nordnordwestlich von [[Tavannes]] an der Kantonsstrasse von Tavannes durch die Pichoux-Schlucht ins [[Delsberger Becken]] bei [[Bassecourt]]. In einer Schaukäserei wird der [[Tête de Moine]], eine Käsespezialität der Region, hergestellt. ▼
▲Bellelay liegt 5 km nordnordwestlich von [[Tavannes]] an der Kantonsstrasse von Tavannes durch die Pichoux-Schlucht ins [[Delsberger Becken]] bei [[Bassecourt]]. In einer [[Schaukäserei ]] wird der [[Tête de Moine]], eine Käsespezialität der Region, hergestellt.
==Geschichte==
Gemäss einer Legende wurde das Kloster von Bellelay [[1136]] von Siginand, einem Propst der Abtei [[Moutier-Grandval]] gestiftet. Dieser folgte auf der Jagd einem Eber durch die Wälder des Juras. Als er ihn schliesslich erlegt hatte, fand er aus der damaligen Wildnis des Hochjuras nicht mehr heraus. Er soll das Gelübde gesprochen haben, ein Kloster zu stiften, wenn er heil nach Moutier zurückkäme. Nach vier Tagen hatte er nach Moutier zurückgefunden und darauf das Kloster gegründet, dem er den Namen Bellelay gab (''belle laie'' heisst übersetzt ''schöne Sau'').
Sehenswert sind das ehemalige [[Kloster Bellelay]] und das Hôtel de l’Ours, das Ende des [[17. Jahrhundert]]s erbaut wurde. Die Klostergebäude beherbergen seit 1899 eine [[psychiatrische Klinik]].
Nach anderen Quellen wurde das Kloster auf Veranlassung des Bischofs von Basel an der Südwestgrenze des Bistums gegründet und aus dem Grundbesitz der Abtei Moutier-Grandval herausgelöst. Das [[Prämonstratenser]]kloster wird [[1142]] erstmals schriftlich erwähnt. Es existieren zahlreiche Schreibweisen aus der frühen Zeit des Klosters: ''Balelaia'', ''Belelagia'', ''Belelai'', ''Belilaia'', ''Bellale'', ''Bella Lagia'', ''Bellelagia'' und ''Bellilagia''. Der Name leitet sich vom vulgärlateinischen ''bella lagia'' (''schöner Wald'') ab.
== Siehe auch ==
Das Kloster hatte weit verstreuten Grundbesitz und war Mutterkloster des Priorats [[Grandgourt]], des Klosters von [[Gottstatt]] und der Abtei Himmelspforte bei [[Grenzach-Wyhlen]] in [[Baden-Württemberg]].
* [[Liste der Kulturgüter in Saicourt]]
== Literatur ==
Bellelay stand unter der Herrschaft des [[Fürstbistum Basel|Fürstbistums Basel]], schloss aber Burgrechtsverträge ab mit [[Bern]] und [[Solothurn]] (spätestens [[1414]]) sowie mit [[Biel]] ([[1516]]). Während des [[Schwabenkrieg]]es im Jahr [[1499]] wurden die Klostergebäude gebrandschatzt. Von den Auswirkungen des [[Dreissigjähriger Krieg|Dreissigjährigen Krieges]] blieb das Kloster wegen seines Vertrages mit Solothurn verschont. Es erlebte vor allem im [[18. Jahrhundert]] eine Blütezeit als weitherum angesehenes Bildungszentrum für Söhne des europäischen Adels ([[1772]] wurde ein Pensionat gegründet).
* Urs Amacher, Bernard Andenmatten, [[Brigitte Degler-Spengler]]: ''Die Prämonstratenser und Prämonstratenserinnen in der Schweiz'', in: ''[[Helvetia sacra]], Band IV/3'', Schwabe, Basel 2002, ISBN 3796512186.
* Jean-Claude Rebetez, Cyrille Gigandet: ''Bellelay BE, prémontrés'', in: ''Helvetia sacra, Band IV/3'', S. 69–135.
== Weblinks ==
Im Jahr [[1797]] wurden die Gebäude von [[Frankreich|französischen]] Truppen besetzt und das Kloster säkularisiert. Dabei wurde das wertvolle Mobiliar verkauft, ein bedeutender Altar befindet sich beispielsweise in der Pfarrkirche Notre-Dame de l'Assomption in [[Saignelégier]]. Im [[19. Jahrhundert]] wurden die Klostergebäude zuerst als [[Uhr]]enfabrik, danach als [[Brauerei]] und schliesslich als Glashütte genutzt. [[1890]] erwarb der Kanton Bern das Areal und seither dienen die Gebäude als psychiatrische Klinik.
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==Sehenswürdigkeiten==
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Der heutige Bau der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt wurde [[1708]]-[[1714|14]] von [[Franz Beer]] nach dem Vorarlberger Schema errichtet. Die Kirche besitzt zwei gedrungene Fronttürme, die ursprünglich mit Zwiebelhauben ausgestattet waren. Im Innern sind wertvolle Stuckarbeiten der [[Wessobrunner Schule]] ([[1713]]) zu bewundern. Die Klostergebäude im Stil des [[Barock]] entstanden ebenfalls zu Beginn des [[18. Jahrhundert]]. Im Dorf Bellelay steht das Hôtel de l'Ours, das Ende des [[17. Jahrhundert]]s erbaut wurde.
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