„Ludwig Philipp von Bombelles“ – Versionsunterschied

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[[Datei:L.P. von Bombelles.jpg|miniatur|Ludwig Philipp von Bombelles (1837), Zeichnung von [[Moritz Daffinger]]]]
'''Ludwig Philipp, Graf von Bombelles''' (* [[1. Juli]] [[1780]] zu [[Regensburg]]; † [[7. Juli]] [[1843]] in [[Wien]]) war ein österreichischer [[Diplomat]].
 
== Leben und Wirken ==
Der aus einer ursprünglich [[Portugal|portugiesisch]]-[[Frankreich|französischen]] Adelsfamilie stammende [[Graf]] Ludwig Philipp von Bombelles wurde am 1. Juli 1780 als Sohn des Generals, Diplomaten und späteren Bischof von [[Amiens]] (1817) [[Marc Marie Marquis de Bombelles]] und der Prinzessin [[Angélique de Mackau]] in Regensburg geboren.
 
Er stand erst in österreichischem, dann in [[Neapel|neapolitanischem]] Militärdienst. Durch die Revolution aus Neapel vertrieben, stellte man ihn in Wien bei der geheimen Staatskanzlei ein. Danach teilte man ihn der österreichischen [[Gesandtschaft]] in [[Berlin]] unter [[Klemens Wenzel Lothar von Metternich|Metternich]] zu. Dort war er derjenige, der als besonderer [[Augenzeuge]] die öffentliche Erschütterung über den Tod der [[Luise von Mecklenburg-Strelitz|Königin Luise von Preußen]] in seinen Berichten betonte.<ref>Lucius Grisebach/Konrad Renger: Festschrift für Otto von Simson zum 65. Geburtstag, Propyläen Verlag 1977, S. 516</ref> Später zum [[Geschäftsträger]] am Berliner Hof ernannt, folgte er [[1813]] dem König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] nach [[Breslau]] und erhielt dann eine Mission nach [[Kopenhagen]], um den König [[Friedrich VI. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich VI.]] von [[Dänemark]] vom Bündnis mit [[Napoléon Bonaparte]] abzuziehen.<ref>[httphttps://portalmvdok.hsb.hs-wismarlbmv.de/pub/lbmv/mjb/jb060/348919638.htmlmjbrenderer?id=mvdok_document_00003184 portalmvdok.hsb.hs-wismarlbmv.de]</ref>
 
[[BildDatei:Ida brun.jpg|thumbmini|rightlinks|hochkant|Ida Brun, von Johann Ludwig Lund, 1811]]
Nach dem ersten [[Erster Pariser Frieden|Pariser Frieden]] wurde er österreichischer Gesandter in Kopenhagen, wo er sich 1816 mit [[Ida Brun]] ([[1792]]-[[1856]]), einer Tochter des Kaufmanns [[Constantin Brun (Kaufmann)Constantin Brun]] und der Schriftstellerin [[Friederike Brun]], vermählte, dann in [[Dresden]], wo sein Haus durch musikalische und dramatische Unterhaltungen der Mittelpunkt der vornehmen Gesellschaft wurde.
 
Dem [[Karlsbader Beschlüsse|Kongress in Karlsbad]] wohnte er 1819 als Bevollmächtigter Österreichs bei und folgte mit rücksichtsloser Strenge den von Wien erhaltenen Instruktionen. Von Dresden als österreichischer Gesandter nach Neapel versetzt, wurde er durch die dort ausbrechende Revolution gehindert, seinen Posten anzutreten. Nachdem er hierauf als Gesandter an den Höfen zu [[Florenz]], [[Modena]] und [[Lucca]], am [[Turin]]er Hof, und ab 1832 in [[Bern]] fungierte.
 
Als dortiger österreichische Gesandter und bevollmächtigter Minister bei der [[Schweiz|Eidgenossenschaft]] vertrat er als Vertrauter Metternichs sowie Anhänger der [[Restauration (Geschichte)|Restaurationspolitik]] eine extreme Gegenposition zu allen liberalen Tendenzen. Dabei ging seine Politik Hand in Hand mit dem [[Papst|päpstlichempäpstlichen]] [[Apostolischer Nuntius|Nuntius]] und befürwortete eine ''„Politik der starken Hand“'', die auch eine militärische [[Intervention (Politik)|Intervention]] Österreichs in der [[Schweiz]] nicht ausschloss.<ref>Luzius Lenherr, Ultimatum an die Schweiz, 1991.</ref>
 
Am 7. Juli 1843 verstarb Ludwig Philipp von Bombelles in Wien.
 
Sein Bruder [[Heinrich Franz von Bombelles]] war ebenfalls Diplomat und außerdem Erzieher der Enkelkinder des [[Kaiser]]s [[Franz II. (HRR)|Franz II.]], insbesondere des späteren Kaisers [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph I.]] – [[Charles-René de Bombelles]] (1785–1856), sein anderer Bruder, war Obersthofmeister und Minister am Hof von [[Parma]] und der dritte Ehemann der [[Marie-Louise von Österreich]].
 
== Anmerkungen und Quellen ==
<references/>
 
== Literatur ==
* {{ÖBL|1|101|BLKÖ|Bombelles, Ludwig Philipp Graf|2|40|41|}}
 
* {{NDB|2|440|441|Bombelles, Ludwig Philipp Graf von|Hellmuth Rößler|116237295}}
* {{ÖBL|1|101||Bombelles Ludwig Philipp Graf|}}
* Elisabeth Droß (Hg.): ''Quellen zur Ära Metternich,'' (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit, Bd. 23a), Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1999.
* {{HLS|28508|Autor=Albert Portmann-Tinguely}}
* {{ÖBL|1|101||Bombelles Ludwig Philipp Graf|}}
* {{NDB|2|440|441|Bombelles, Ludwig Philipp Graf von|Hellmuth Rößler}}
 
== WeblinksEinzelnachweise ==
<references/>
 
{{Personenleiste
* {{HLS|D28508}}
| VORGÄNGER= ''vakant''
 
| AMT= [[Liste der österreichischen Gesandten in Sachsen|k. k. österreichischer Gesandter]] in [[Dresden]]
{{Normdaten|PND=116237295}}
| ZEIT= 1816–1820
| NACHFOLGER= [[Anton Pálffy]]
| VORGÄNGER2= [[Adam von Ficquelmont]]
| AMT2= [[Liste der österreichischen Gesandten in der Toskana|k. k. österreichischer Gesandter]] in [[Florenz]]
| ZEIT2= 1820–1829
|NACHFOLGER2= [[Franz Josef von Saurau]]
| VORGÄNGER3= [[Franz Binder von Krieglstein]]
| AMT3= [[Liste der österreichischen Botschafter in der Schweiz|k. k. österreichischer Gesandter]] in [[Bern]]
| ZEIT3= 1837–1843
|NACHFOLGER3= [[Eugen von Philippsberg]]
}}
{{Normdaten|PNDTYP=p|GND=116237295|VIAF=72139816}}
 
{{SORTIERUNG:Bombelles, Ludwig Philipp von}}
[[Kategorie:Diplomat (Kaisertumdes Kaisertums Österreich)]]
[[Kategorie:ÖsterreicherGesandter in Sachsen]]
[[Kategorie:Gesandter in der Toskana]]
[[Kategorie:Österreichischer Botschafter in der Schweiz]]
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[[Kategorie:Geboren 1780]]
[[Kategorie:Gestorben 1843]]
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|STERBEORT=[[Wien]]
}}
 
[[sv:Ludwig Philipp de Bombelles]]