„Fortsetzung (Mathematik)“ – Versionsunterschied

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Beispiele: Dichtheit genügt nicht zur Existenz einer stetigen Fortsetzung
 
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== Definition ==
Seien <math>X,\, Y</math> und <math>A</math> [[Menge (Mathematik)|Mengen]]. Eine Abbildung <math>f \colon X \to Y</math> heißt Fortsetzung der Abbildung <math>g \colon A \to Y</math> genau dann, wenn <math>A</math> eine Teilmenge von <math>X</math> ist und
<math>g(x) = f(x)</math> für alle <math>x \in A</math> gilt.<ref>{{Literatur |Titel=''Fortsetzung einer Abbildung.'' |Autor=In: |Herausgeber=Guido Walz |Sammelwerk=(Hrsg.): ''Lexikon der Mathematik.'' Band |Auflage=1: ''A bis Eif.'' |Verlag=Spektrum Akademischer Verlag, |Ort=Mannheim/Heidelberg |Jahr=u. a. 2000, |ISBN= 3-8274-04390303-8}}0.</ref>
 
== Stetige Fortsetzung ==
=== Definition ===
Seien <math>X</math> und <math>Y</math> [[Topologischer Raum|topologische Räume]], <math>A \subset X</math> ein [[Unterraumtopologie|Teilraum]] von <math>X</math> und <math>g \colon A \to Y</math> eine [[StetigkeitStetige (Topologie)Funktion|stetige Abbildung]]. Eine Abbildung <math>f \colon X \to Y</math> heißt, analog zu obiger Definition, stetige Fortsetzung von <math>g</math>, falls <math>gf</math> stetig ist und <math>g(x) = f(x)</math> für alle <math>x \in A</math> gilt.<ref>{{Literatur | Autor = Dušan. Repovš, Pavel Vladimirovič. Semenov | Titel = Continuous selections of multivalued mappingmappings |Sammelwerk= Mathematics and its Applications| Band= Bd. 455 | Jahr = 1998 | Verlag = Kluwer Academic | Ort = Dordrecht ;u. Boston, Massa. | ISBN = 978-0-7923-5277-87 | Seiten = 23–24}}</ref>
 
=== Eigenschaften ===
Eine stetige Abbildung <math>g \colon A \to Y</math> kann immer eindeutig auf die [[abgeschlossene Hülle]] <math>\overline{A}</math> von <math>A \subset X</math> stetig fortgesetzt werden. Im Allgemeinen ist eine stetige Fortsetzung jedoch nicht eindeutig.
 
=== Beispiele ===
* Die Funktion <math>g \colon \R \setminus \{0\} \to \R</math>, definiert durch <math>x \mapsto \tfrac{x}{x} + 5x</math>, ist stetig auf ihrem Definitionsbereich <math>\R \setminus \{0\}</math> und hat eine stetige Fortsetzung auf ganz <math>\R</math>, welche lautet
::<math>x \mapsto \frac{x}{x} + 5x</math>
:ist stetig auf dem Definitonsbereich <math>\R \setminus \{0\}</math> und kann auf ganz <math>\R</math> fortgesetzt werden. Die Fortsetzung lautet
::<math>f(x) = \begin{cases}
\frac{x}{x} + 5x &\textmathrm{fürf\ddot ur}\ x \in \R \setminus \{0\},\\
1 &\textmathrm{fürf\ddot ur}\ x = 0\,.
\end{cases}</math>
:Hier wurdewird die Funktion auf einen weiteren Punkt fortgesetzt. Manund man spricht in diesem speziellen Fall auch von einer [[Stetig behebbare Definitionslücke|stetig behebbaren Definitionslücke]].
* Die Funktion <math>g \colon \R \setminus \{0\} \to \R</math>, definiert durch <math>x \mapsto \tfrac{1}{x} \sin(x)</math>, ist stetig auf ihrem Definitionsbereich <math>\R \setminus \{0\}</math> und hat eine stetige Fortsetzung auf ganz <math>\R</math>. Denn gemäß der [[Regel von de L’Hospital]] gilt <math>\textstyle \lim_{x \to 0} \tfrac{1}{x} \sin(x) = 1</math>, und damit ist
* Die stetige Funktion <math>g \colon \R \setminus \{0\} \to \R</math> definiert durch
::<math>x \mapsto \frac{1}{x} \sin(x)</math>
:hat eine stetige Fortsetzung auf ganz <math>\R</math>. Es gilt <math>\lim_{x \to 0} \frac{1}{x} \sin(x) = 1</math> und somit ist
::<math>f(x) = \begin{cases}
\frac{1}{x} \sin(x) &\textmathrm{fürf\ddot ur}\ x \in \R \setminus \{0\},\\
1 &\textmathrm{fürf\ddot ur}\ x = 0\,
\end{cases}</math>
:eine stetige Fortsetzung von <math>g</math>.
* Die Funktion <math>g \colon \R \setminus \{0\} \to \R</math>, definiert durch <math>x \mapsto \sin(\fractfrac{1}{x})</math>, ist stetig auf ihrem Definitionsbereich <math>\R \setminus \{0\}</math>, besitzt jedoch anders als die vorgenannten Funktionen keine stetige Fortsetzung auf ganzden gesamten Zahlenraum <math>\R</math>, dennda der Grenzwert <math>\textstyle \lim_{x \to 0} \sin(\fractfrac{1}{x})</math> existiert nicht existiert.
* Im mathematischen Bereich der [[Funktionalanalysis]] wird die [[Fourier-Transformation]] betrachtet. Dies ist eine Abbildung <math>\mathcal{F} \colon \mathcal{S} \to \mathcal{S}</math> auf dem [[Schwartz-Raum]]. Da derDer Schwartz-Raum liegt [[Dichte Teilmenge|dicht]] im Raum der [[Quadratintegrierbare Funktion|quadratintegrierbaren Funktionen]] <math>L^2</math> liegt. Kannund die Fourier-Transformation kann eindeutig stetig auf <math>L^2</math> fortgesetzt werden. Jedoch hat sie auf diesem Raum nicht mehr die übliche Integraldarstellung, die sie auf dem Schwartz-Raum hat.
 
=== Fortsetzungssatz von Tietze ===
{{Hauptartikel|Fortsetzungssatz von Tietze}}
 
Der Fortsetzungssatz von Tietze charakterisiert topologische Räume, in denen stetige Funktionen auf [[Abgeschlossene Menge|abgeschlossenen Teilmengen]] immer stetig fortgesetzt werden können. Es sind genau die [[normaler Raum|normalen topologischen Räume]], in denen das immer möglich ist. Der Satz kann als Verallgemeinerung des [[Lemma von Urysohn|Lemmas von Urysohn]] verstanden werden. Eine Folgerung des Fortsetzungssatzes von Tietze ist das [[Fortsetzungslemma]].
 
=== Lipschitz-stetige Funktionen ===
Stetige Abbildungen <math>U\rightarrow \R^m</math>, wobei <math>U\subset \R^n</math>, können die stärkere Eigenschaft der [[Lipschitz-Stetigkeit]] haben. Daher stellt sich die Frage, ob man die stetigen Fortsetzungen auch so wählen kann, dass die Lipschitz-Stetigkeit erhalten bleibt. Der [[Satz von Kirszbraun]] sagt aus, dass dies sogar mit Erhaltung der [[Lipschitz-Konstante]]n möglich ist. Das [[Lemma von McShane]] dehnt diese Aussage auf allgemeinere Raumklassen aus.
 
== Periodische Fortsetzung ==
{{Hauptartikel|Periodische Fortsetzung}}
Eine andere Möglichkeit eine Funktion systematisch fortzusetzen ist die periodische Fortsetzung. Dabei wird eine auf einem beschränkten Intervall definierte Funktion so fortgesetzt, dass sich ihre Funktionswerte außerhalb des Ausgangsintervalls mit festem Abstand zyklisch wiederholen. Eine solche Funktion wird [[Periodische Funktion|periodisch]] genannt.
 
== Einschränkung ==