„Hübenthal (Witzenhausen)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
CactusBot (Diskussion | Beiträge)
 
(37 dazwischenliegende Versionen von 24 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| Ortsteil = Hübenthal
| Gemeindeart = Stadt
| Gemeindename = Witzenhausen
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen =
| lat_deg Breitengrad = 51.392
| lat_min Längengrad = 239.8238
| lat_sec Bundesland = 33Hessen
| lon_degHöhe = 09200
| lon_min Höhe-Bezug = 49NN
| lon_sec Fläche = 25
| Bundesland Einwohner = Hessen
| Einwohner-Stand-Datum =
| Höhe = 130
| Höhe-bis Eingemeindungsdatum = 1974
| Höhe-Bezug Postleitzahl1 = NN37218
| Fläche Postleitzahl2 =
| Einwohner Vorwahl1 = 10005542
| Höhe Vorwahl2 = 130
| Einwohner-Stand-Datum =
| EingemeindungsdatumLagekarte = =
| Lagekarte-Beschreibung =
| Postleitzahl1 = 37218
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 05542
| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
}}
[[Datei:Schloss Belepsch 8.JPG|mini|Blick von der ''L 3238'' am Dorfausgang von [[Gertenbach]] über das Hübenthal zum Schloss Berlepsch]]
'''Hübenthal''' ist eineine TeilGehöftgruppe des Ortsteils "[[Berlepsch-Ellerode-Hübenthal"]] von [[Witzenhausen]] mitim ca.[[Werra-Meißner-Kreis]], 100 Einwohnern[[Nordhessen]], und liegt direkt an der Grenze zu [[Niedersachsen]].
 
== Geographische Lage ==
'''Hübenthal''' ist ein Teil des Ortsteils "Berlepsch-Ellerode-Hübenthal" von [[Witzenhausen]] mit ca. 100 Einwohnern und liegt direkt an der Grenze zu Niedersachsen.
Hübenthal liegt ungefähr vier Kilometer nordwestlich der Kernstadt Witzenhausen in der Nähe des Dreiländerecks [[Hessen]]–[[Thüringen]]–[[Niedersachsen]]. Es befindet sich im Tal des ''Hübenbaches'', einem rechtsseitigen Nebenarm der [[Werra]], unterhalb des ''Großen Hübenberges'' (ca. 300 m) in den westlichen Ausläufern des [[Sandwald]]es. Nordöstlich auf einer Bergkuppe erhebt sich das [[Schloss Berlepsch]].
 
Über die in deretwa Nähe (2 km km)Entfernung vorbeiführenden [[Bundesstraße 80]] ([[Hann. Münden]] [[Heilbad Heiligenstadt|Heiligenstadt]]) ist dasder kleine Ort über die Landesstraße L Dorf3238/565 an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa 4  km entfernten [[Hedemünden]] besteht Anschluss an die [[Bundesautobahn 7]]. Die nächsten Bahnstationen der [[Halle-Kasseler Eisenbahn]] befinden sich in Witzenhausen-Gertenbach und Hedemünden.
== Lage ==
 
== Geschichte ==
Hübenthal liegt in der Nähe des Dreiländerecks [[Hessen]] - [[Thüringen]] - [[Niedersachsen]] und 2 km von der Eisenbahnstrecke [[Göttingen]] - [[Kassel]] entfernt (Haltestelle "Gertenbach").
[[Datei:Schloß Berlepsch 4.jpg|mini|[[Schloss Berlepsch]]]]
Der Ort Hübenthal gehört zu den ältesten Siedlungen des Werratals. Er wird in einer Kaiserurkunde des Jahres 1032 als "Hufinadah",„Hufinadah“ (germ.germanisch: ''Tal, wo die Hufe lagen'') erstmals erwähnt.
 
Im Jahre 1369 wurde die Familie von [[Berlepsch (Adelsgeschlecht)|Berlepsch]] durch den Landgrafen [[Heinrich II. (Hessen)|Heinrich II.]] von [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]] mit Hübenthal belehnt. Seit dieser Zeit steht Hübenthal mit dem [[Schloss Berlepsch]] in fast ununterbrochenem Besitz derderer von Berlepsch, die von Hessen als Grenzwächter gegen Braunschweig - GöttingenBraunschweig–Göttingen eingesetzt waren.
Über die in der Nähe (2 km) vorbeiführenden Bundesstraße 80 ([[Hann. Münden]] – [[Heilbad Heiligenstadt|Heiligenstadt]]) ist das Dorf an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa 4 km entfernten [[Hedemünden]] besteht Anschluss an die Bundesautobahn 7.
[[Datei:Hue-luft.jpg|mini|Oberhof und Unterhof in Hübenthal]]
Im 15. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei Linien, die zu Berlepsch und die zu Hübenthal, und auch sämtliche Liegenschaften wurden geteilt. Im 16. Jahrhundert entstanden demgemäß zwei Höfe, der „Oberhof“, der zu Berlepsch gehörte, und der „Unterhof“, den die Hübenthaler Linie innehatte. Auf dem Unterhof schuf sich die Linie zu Hübenthal ein eigenes burgartiges Herrenhaus, von dem heute noch massive Wände, Tore und Kellergewölbe vorhanden sind. Auch zwei Mühlen am Hübenbach entstanden, sodass die ganze Siedlung wohl einem Dorfe glich. Die "festen„festen Häuser"Häuser“ dienten den Einwohnern in Kriegszeiten als Zufluchtsstätte.
 
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] brannte Hübenthal mehrere Male nieder. Die Gutsgebäude wurden zwar nach und nach wieder errichtet, aber von einem Dorf Hübenthal ist von nun an nicht mehr die Rede.
== Geschichte ==
 
Der Ort Hübenthal gehört zu den ältesten Siedlungen des Werratals.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Verpachtung der Güter üblich. Im 19. Jahrhundert erlosch die Hübenthaler Linie, und Karl von Berlepsch von der Schlosslinie erwarb auch den "Unterhof"„Unterhof“ im Lehnserbgang. 1888 wurde Adolf Funke Pächter. Als dieseine Pachtzeit Funkes im Jahre 1906 ablief, schloss Graf [[Hans GrafHermann Carl Ludwig von Berlepsch|Hans von Berlepsch]], der bekannte [[Ornithologie|Ornithologe]], mit demselbenihm einen neuen Pachtvertrag über weitere 18 Jahre.
Er wird in einer Kaiserurkunde des Jahres 1032 als "Hufinadah", (germ.: Tal, wo die Hufe lagen) erstmals erwähnt.
 
Im Jahre 1369 wurde die Familie von Berlepsch durch den Landgrafen von Hessen mit Hübenthal belehnt. Seit dieser Zeit steht Hübenthal mit dem [[Schloss Berlepsch]] in fast ununterbrochenem Besitz der von Berlepsch, die von Hessen als Grenzwächter gegen Braunschweig - Göttingen eingesetzt waren.
In dieser Zeit begann in Hübenthal der Zuckerrübenanbau[[Zuckerrübe]]nanbau. Während des Krieges imIm Jahr 1916 trat Adolf Funke seine Pacht an Friedrich Selhausen ab, der das Gut bis zum Februar 1934 in Pacht hatte. Von diesem übernahm es Karl Graf von Berlepsch, der Sohn des Ornithologen.1859 begründeteDessen Großvater Karl v.von Berlepsch hatte 1859 ein [[Familienfideikommiss]] begründet, dem auch Hübenthal einverleibt wurde. Das Fideikommiss wurde 1931 aufgelöst.vom Karl v. Berlepschgleichnamigen (Enkel) begründeteaufgelöst, stattder dessenstattdessen das Graf„Graf von Berlep`scheBerlepsche WaldgutWaldgut“ begründete, dem u.&nbsp;a. das Rittergut Hübenthal als Bestandteil zugelegt wurde. Er machte seinen ältesten Sohn Hans-Sittich Freiherr von Berlepsch zum grundbuchmäßigen Eigentümer des Waldes.<ref>Archiv von Berlepsch.</ref>
 
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Schloss Berlepsch von Hubertus von Berlepsch in ein Hotel mit Restaurant umgestaltet. 1980 musste beides geschlossen werden, weil Hans-Sittich Graf von Berlepsch auf dem Schloss das [[Neo-Sannyas|Sannyasinzentrum]] ''Arvind'' für die Anhänger von [[Bhagwan]] gründete. Das Sannyasinzentrum wurde bereits 1982 aufgelöst. In den folgenden Jahren mieteten die Bhagwananhänger als Lebensgemeinschaft Wohnungen in dem Rittergut Hübenthal, das der Familie Berlepsch gehörte. Die Bhagwananhänger sorgten für den Umbau und die Restaurierung der ehemaligen Stallgebäude und Scheunen. Sie gründeten den [[Hindutempel|Mandir]]-Verein, der im Jahr 2005 den zwölfeckigen mit Marmor ausgekleideten Meditationsraum ankaufte. 35 Mitglieder der Bhagwananhänger gründeten am 31. Oktober 2007 die Genossenschaft ''Parimal Gut Hübenthal e.G.'', die am 17. Juni 2008 die 1. Etage des Grünen Hauses ankaufte. Neben der Küche und dem Speiseraum entstanden hier der Gemeinschaftsraum ''Sangha'' und Wohnraum. Im Jahr 2014 zählt die Genossenschaft bereits über 90 Mitglieder. Die restlichen Gebäude werden inzwischen in einer Mischung von Wohnen und Gewerbe genutzt.<ref>[http://www.parimal.de/index.html Das Parimal-Gut Hübenthal e.G.]</ref>
Im 15. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei Linien, die zu Berlepsch und die zu Hübenthal und auch sämtliche Liegenschaften wurden geteilt. Im 16. Jahrhundert entstanden demgemäß zwei Höfe, der "Oberhof" der zu Berlepsch gehörte und der "Unterhof", den die Hübenthaler Linie innehatte.
Auf dem Unterhof schuf sich die Linie zu Hübenthal ein eigenes burgartiges Herrenhaus, von dem heute noch massive Wände, Tore und Kellergewölbe vorhanden sind. Auch zwei Mühlen am Hübenbach entstanden, sodass die ganze Siedlung wohl einem Dorfe glich. Die "festen Häuser" dienten den Einwohnern in Kriegszeiten als Zufluchtsstätte.
 
Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Berlepsch-Ellerode in die Stadt Witzenhausen eingegliedert.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 410}}</ref>
Im Dreißigjährigen Krieg brannte Hübenthal mehrere Male nieder. Die Gutsgebäude wurden zwar nach und nach wieder errichtet, aber von einem Dorf Hübenthal ist von nun an nicht mehr die Rede.
 
== Weblinks ==
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Verpachtung der Güter üblich. Im 19. Jahrhundert erlosch die Hübenthaler Linie und Karl von Berlepsch von der Schlosslinie erwarb auch den "Unterhof" im Lehnserbgang. 1888 wurde Adolf Funke Pächter. Als die Pachtzeit Funkes im Jahre 1906 ablief, schloss Hans Graf von Berlepsch mit demselben einen neuen Pachtvertrag über weitere 18 Jahre.
{{Commonscat|Berlepsch-Ellerode-Hübenthal}}
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=63601602007|titel=„Hübenthal, Werra-Meißner-Kreis“}}
* [http://www.witzenhausen.eu/seite/de/stadt/342/-/Berlepsch-Ellerode-Huebenthal.html Berlepsch-Ellerode-Hübenthal im Internetauftritt der Stadt Witzenhausen]
* [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frankfurt,_Hauptfriedhof,_Grab_D_85_von_Berlepsch.JPG Grabstätte des kurhessischen Offiziers Adolph Freiherr von Berlepsch (1819-1851) zu Hübenthal auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main]
 
== Einzelnachweise ==
In dieser Zeit begann in Hübenthal der Zuckerrübenanbau. Während des Krieges im Jahr 1916 trat Adolf Funke seine Pacht an Friedrich Selhausen ab, der das Gut bis zum Februar 1934 in Pacht hatte. Von diesem übernahm es Karl Graf von Berlepsch.1859 begründete Karl v. Berlepsch ein Familienfideikommiss, dem auch Hübenthal einverleibt wurde. Das Fideikommiss wurde 1931 aufgelöst. Karl v. Berlepsch (Enkel) begründete statt dessen das Graf von Berlep`sche Waldgut, dem u.a. das Rittergut Hübenthal als Bestandteil zugelegt wurde. Er machte seinen ältesten Sohn Hans-Sittich Freiherr von Berlepsch zum grundbuchmäßigen Eigentümer des Waldes.
<references />
(Quelle: Archiv von Berlepsch)
 
{{Navigationsleiste Stadtteile von Witzenhausen}}
 
{{DEFAULTSORTSORTIERUNG:Hubenthal}}
[[Kategorie:Ort im Werra-Meißner-Kreis]]
[[Kategorie:Geographie (Witzenhausen)]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1032]]