[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Schützte „Jeck“: Wiederkehrender Vandalismus ([Bearbeiten=Nur angemeldete, nicht neue Benutzer] (bis 23. Februar 2013, 23:07 Uhr (UTC)) [Verschieben=Nur angemeldete, nicht neue Benutzer] (bis 23. Februar 2013, 23:07 Uhr (UTC)))
K https, Links normiert, Kleinkram
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 14 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|behandelt rheinische Karnevalsteilnehmer. Andere Wortbedeutungen von „Jeck“ siehe unter [[Jeck (Begriffsklärung)]].}}
[[Datei:Jeck em Rän Frechen Stadtsaal Olaf Hoehnen.jpg|mini|Der ''Jeck im [[Regen|Rän]]'' am Stadtsaal [[Frechen]], gestaltet von [[Olaf Höhnen]]]]
 
Das Wort '''Jeck''' wird(von [[mittelniederdeutsch]] ''[[Modenarr|geck]]''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/jeck |titel=Duden - jeck - Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft |zugriff=2017-03-12}}</ref>, vgl. auch englisch ''[[geek]]'') ist ein im [[Rheinland]] mehrdeutigverwendeter verwendetAusdruck für [[Narr]]. EsEr kann sowohl [[Substantiv]] als auch [[Adjektiv]] sein.
 
== Verwendung ==
# Mit ''Jeck'' werden primär [[Person|Personen]] bezeichnet, welchedie aktiv am [[Karneval]] teilnehmen („[[Narr|Narren]]“ in anderen Regionen). Dies geschieht - im Gegensatz zum Tun von Karnevalisten - nicht in Vereinen organisiert. Jeder, der Karneval feiert, ist ein ''Jeck,''; tut er es aberdies in einem [[Korps,]] oder einer Frackgesellschaft[[Karnevalsgesellschaft]], tritt er auf (als Musiker, Redner oder Redner)Tänzer auf, gehört er also zum organisierten Karneval, dann ist er hingegen ein ''Karnevalist''. Die Bezeichnung „Jeck“ ist durchaus positiv gedacht.
# Zur Abgrenzung wird gegenüber Fremden oft das Wortgebilde „Karnevalsjeck“ verwendet, denn jeck sein beschränkt sich in der kölschen Lebensart nicht nur auf die fünfte Jahreszeit, es gilt vielmehr als grundsätzliche Lebenseinstellung und als Kennzeichen für den lokaltypischen Humor. Der Jeck nimmt die Dinge und auch sich selbst nicht bierernst und ist immer bereit, die Welt ein wenig auf den Kopf zu stellen, um die Ecke zu denken. Das macht ihn liebenswert, und insofern ist die Bezeichnung „Jeck“ als Kompliment zu verstehen.
# Ein Jeck kann aber auch eine Person sein, der geistige Verwirrung oder geistiges Unvermögen unterstellt wird. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei einer jecken Person im Allgemeinen um eine harmlose Variante des Verrückten handelt. Diese Bezeichnung kann je nach Kontext von liebevoll über tadelnd bis zu beleidigend benutzt werden. (Die Übersetzungen „Spinner“, „Irrer“, „Verrückter“ können den Sinnumfang nur sehr beschränkt wiedergeben.) Die [[Rheinische Kliniken Düren|Rheinischen Kliniken Düren]] werden, weil ursprünglich auf einer Anhöhe gelegen, im Volksmund Jeckeberg oder auch Jeckes genannt.
# Das Substantiv kann auch im Sinne von „Fan“ oder „Freak“ benutzt werden (→ Fussballjeck)
 
# Zur Abgrenzung wird gegenüber Fremden oft das Wortgebilde „Karnevalsjeck“''Karnevalsjeck'' verwendet, denn ''jeck'' sein beschränkt sich in der kölschen Lebensart nicht nur auf die [[fünfte Jahreszeit]], es gilt vielmehr als grundsätzliche Lebenseinstellung und als Kennzeichen für den lokaltypischen Humor. Der Jeck nimmt die Dinge und auch sich selbst nicht bierernst und ist immer bereit, die Welt ein wenig auf den Kopf zu stellen, um die Ecke zu denken. Das macht ihn liebenswert, und insofern ist die Bezeichnung „Jeck“''Jeck'' als Kompliment zu verstehen.
Steigerungsformen zu 3.:
Der ''Jeck im Rän'' (Verrückter im Regen), ist eine geistig verwirrte Person, welche im Regen herumläuft und dabei nass wird.
Die Steigerung dieser Person ist wiederum der ''Bedröüfte'' (wörtl. „Betraufter“ von Regentraufe/Regenrinne), ein Verrückter welcher unter dem Ausguss des Regenrohres steht und besonders nass wird bzw. schon geworden ist.
Es wird also zwischen dem Grad der Durchnässung und dem Grad der geistigen Verwirrung ein direkter Bezug hergestellt und erlaubt so die Quantifizierung des Grades der Verwirrtheit.
 
# Ein ''Jeck'' kann aber auch eine Person sein, der geistige Verwirrung oder geistiges Unvermögen unterstellt wird. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei einer jecken Person im Allgemeinen um eine harmlose Variante des Verrückten handelt. Diese Bezeichnung kann je nach Kontext von liebevoll über tadelnd bis zu beleidigend benutzt werden. (Die Übersetzungen „Spinner“, „Irrer“, „Verrückter“ können den Sinnumfang nur sehr beschränkt wiedergeben.) Die [[Rheinische Kliniken Düren|Rheinischen Kliniken Düren]] werden, weil ursprünglich auf einer Anhöhe gelegen, im Volksmund ''Jeckeberg'' oder auch ''Jeckes'' genannt. Der ''Jeck im Rän'' (Verrückter im Regen) ist beispielsweise eine geistig verwirrte Person, die im Regen herumläuft und dabei nass wird. Die Steigerung dieser Person ist wiederum der ''Bedröüfte'' (wörtlich „Betraufter“ von Regentraufe/[[Regenrinne]]), ein Verrückter, der unter dem Ausguss des Regenrohres steht und besonders nass geworden ist. Das Substantiv kann auch im Sinne von [[Fan]] benutzt werden (''Fußballjeck'').
Der Ausdruck des ''halve Jeck'' meint nicht einen Teilverwirrten, sondern ist als Beleidigung gedacht. Der Person wird unterstellt, nur geistige Kapazität für eine halbe geistig verwirrte Person zu haben. Der ''halve Jeck'' ist also keine Abschwächung des Jeck aus 3., sondern eine Steigerung.
 
Der Ausdruck des ''halve Jeck'' meint nicht einen Teilverwirrten, sondern ist als Beleidigung gedacht. Der Person wird unterstellt, nur geistige Kapazität für eine halbe geistig verwirrte Person zu haben. Der ''halve Jeck'' ist also keine Abschwächung des Jeck aus 3., sondern eine Steigerung.
Durch ein Voransetzen des Adjektivs „schön“ („schöne Bedröfte“, „schöne Jeck“) wird eine Steigerung der Beleidigung durch [[Sarkasmus]] erzielt. Oft wird auch einfach verkürzt „Du Schöne“ verwendet.
 
== Geflügelte Worte ==
[[Sprichwort|Sprichwörter]] hierzu:</br>
„Jede Jeck ist anders.“ – „Jet jeck simmer all.“ (Etwas jeck sind wir alle) – „Jeck, loss Jeck elans.“ / „Jeck, lohß Jegge lahns!“ (Jeck, lass den anderen Jeck vorbei, im Sinne von: [[Liste geflügelter Worte/L#Leben und leben lassen|Leben und leben lassen]]), allesamt rheinische Bekenntnisse zu [[Toleranz]] und Nachsicht dem anderen gegenüber, im Wissen um die eigene Unvollkommenheit.
 
== Literatur ==
Den Namen Jeck, Jäckel, Jeckel, Jecki, Jäcki wird laut einem alten deutschen Namenslexikon als Ursprung der biblische [[Jakob (Patriarch)|Jakob der Fersenhalter]] {{Bibel|Gen|25, 26}} zugeordnet.
* [[Renate Matthaei]]: ''Der kölsche Jeck. Zur Karnevals- und Lachkultur in Köln.'' Mit einem Vorwort von Hartmut Priess. Dabbelju, Köln 2009, ISBN 978-3-939666-11-0.
 
Eine entsprechende Umschreibung von Jäcki (Einwanderer aus der Schweiz) in Jeck (Weinheim) findet sich in den Kirchenbüchern.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Jeck}}
*[http://www.wdr.de/themen/_komponenten_/stichwort/freizeit/brauchtum/karneval_2003/elfter_elfter/jeck.jhtml Definition zu 1.]
 
== Einzelnachweise ==
==Siehe auch==
<references />
* [[Jecke]]
 
[[Kategorie:Figur (Karneval)]]
[[Kategorie:Kultur (Rheinland)]]
 
[[Kategorie:Schimpfwort (Person)]]
[[ksh:Fastelovenzjeck]]