Kabarett

Der Artikl is im Dialekt Niedaboarisch gschriem worn.

Unta Kabarett vasteht ma in Bayern und anderswo a Kunstform, bei der hoffentlich g'scheide Leit anderne zum Lacha bringan, aber eb'n ned bloß dadurch, dass's an Schmarrn erzähl'n oder sonstwie dumm daherred'n, sondern indem dass's eb'n gscheid daherredn. Ma muaß aufpass'n, dass ma die Kabarettisten (so hoaßt se oana, der wo se in dera Kunstform betätigt) net mit de Hanswurscht'n verwechselt, de wo se als "Comedians" bezeichnen, weil des is nämlich a himmelweiter Unterschied.

Herkunft

Herkemma duad des Wort angeblich von de Franzos'n, bei dene a Schankwirtschaft cabaret hoaßt. Mit'm Adoptiern vo de französischn Wörta ham ja insbesondere de Bayern no nia a Problem g'habt, und seitdem hoaßt a Wirtschaft, in der d'Leit ned bloß eana Bier, sondern aa eana anspruchsvolle, aba trotzem lustige Unterhaltung kriagt ham, hoid Kabarett. So richtig ang'fangt hot des ganze in de zwanzger Jahr in de großn Städte wia Berlin, Wien oder Minga, weils mit dem End von da Kaiserzeit de Großkopfert'n endlich eig'segn ham, dass se de Leit an Mund einfach net gern vabietn lassn. Und wia ma dann endlich nimma ins Zuchthaus kemma is, bloß weil ma irgendan Minister recht derbleckt hat, san natürlich die Kabaretts wia d'Schwammal ausm Bodn gschossn.

Zwar hat sich des in am Zeitraum, der wo, je nach Zeitrechnung, zwischen zwölf und tausnd Jahr dauert hat, ois nochmoi g'ändert, aber danach is erst richtig aufganga. De Alliiertn hams ziemlich schnell kapiert, dass's grad mit'm Kabarett, voraus wenn's von so gscheite Leit wia dem Dieter Hildebrand und dem Sammy Drechsel gmacht werd, vui dazua beitragn kinnan, dass der alte Mief aus de Köpf von de Leit aussakimmt.

Kabarett in Bayern

Bayern scheint fia de Kabarettist'n a recht a guads Pflasta zum sei, weil sunst gab's net so vui davo, die wo obndrei auch no weit über die Grenz vom Freistaat hinaus eanane Anhänger und eana Publikum findn. Etliche von die wirklichn Hochburg'n vom Kabarett find'n se in Bayern, so beispielsweis des Lustspielhaus und die Lach- und Schiaßgsellschaft in Minga, aber aa des Scharfrichtahaus in Passau, da wo Jahr für Jahr des gleichnamige Beil verliehn werd. In Bayern gibt's aber net bloß boarische Kabarettist'n, sondern a an ganz'n Haufa anderne, beispielsweis Franken wia den Erwin Pelzig (Frank Markus Barwasser) oder den Urban Priol, ja sogar Türken wia den Django Asül (wobei ja grad der auf die Frage, wo er eigentlich herkimmt, oiwei "Hengersberg" sagt).

Derblecken

Dass des Kabarett in Bayern so beliebt is, liegt möglicherweis a do dran, dass des Derbleckn von de Großkopfert'n eine lange Tradition hot. Bis in die heitig'n Tag g'hört ja auch der Starkbieranstich aufm Nockherberg zu de Höhepunkte im boarischen Kirchajahr, und des ganz gwiß net bloß wenga dem guat'n Bier, sondern weil's da de Politiker anständig higrieb'n werd, was's des ganze Jahr wieda ois angstellt ham.

Kabarettistn ausn boarischn Språchraum

• Gerhard Polt
• Helmut Qualtinger
• Bruno Jonas
• Alfred Dorfer
• Karl Valentin
• Günter Grünwald
• Monika Gruber
• Josef Hader
• Sigi Zimmerschied
• Helmut Schleich
• Martina Schwarzmann
• Christian Springer
• Toni Lauerer