Welcome to Rosamunde Pilcher County... Part 14
Von Peter Hürzeler
16.09.2015Leider war das Wetter heute nicht wirklich berauschend vorausgesagt. Für uns hiess dies: genüsslich ein superfeines Full-English Breakfast in unserem B&B geniessen. Gegen 9 fuhren wir dann los. Da mit Sonne nichts los war, draussen auf dem Meer ein kleiner Sturm wütete, zogen wir los in Richtung Dawlish. Vielleicht klappt es ja mit den bekannten Fotos mit über die Züge brechenden Wellen....
Die Fahrt hin brachte zwischendurch auch mal Tropfen auf die Frontscheibe, vor Ort war es aber trocken. Die Wellensituation war nicht schlecht, hätte aber noch etwas mehr und höher sein können. Was wir so nicht im Plan hatten war die aufkommende Ebbe. Trotz des Wellenganges wurde die aufspritzende Gischt im verlaufer des Morgens immer kleiner.
Einige Fotos gab es dann aber dennoch.
Zuerst kam mal eine HST Leistung nach London vorbei:
Auch Cross County gab sich mit einem HST die Ehre:
Ein gemischtes Class 153 / Class 150 Doppel von First Great Western:
Kurz nach Mittag drückte dann sogar einmal kurz die Sonne so knapp durch. Freundlicherweise kamen dabei gerade zwei HST dahergefahren:
Beim nachfolgenden Cross County Super Voyager Class 221 war dagegen die Sonne schon wieder am verschwinden:
Dann war aber fertig, das Wetter kippte endgültig und schon bald waren wir im Regen. Da für heute nicht mehr mit Besserung zu rechnen war, gab es nun Alternativprogramm: Modellbahnläden aufsuchen. Nummer 1 fanden wir in Exeter. Leider war der Laden aber recht klein und hatte nicht gerade viel Material für uns beide N-Bahner. Wir genehmigten uns daraufhin einen Burger bei Mc Würg.
Da das Modellbahnvirus nach wie vor lauerte schauten wir weiter und fanden einen Laden in Newton Abbot. Leider log da das Internet - wir fanden nur noch einen Spielwarenladen vor. Die gefundene Liste versprach nun einen Laden in Paignton. Hier hatte es zwar einige modellbahnsachen, sogar auch in Spur N, aber das Angebot war auch nicht gerade umwerfend.
Inzwischen war der Nachmittag rum und wir gaben auf. Unsere Übernachtungsgelegenheit befand sich in der Nähe von Bath. Wir waren mit Bath noch nicht zufrieden und wollten uns morgen dort noch einmal versuchen. Da aber in Bath selber mal wieder alles weg war, blieb uns nichts anderes übrige als in der Nähe von Glastonbury ein Zimmer zu reservieren. Bis dahin gab es eine recht ereignislose Fahrt auf der M5.
Der PLan für morgen ist klar. Zuerst rund um Bath was versuchen, dann gegen Abend zurück in Richtung London. Übermorgen geht leider schon der Flieger...
17.9.2015
Recht früh ging es los. Morgenessen viel leider halbwegs aus, da sich der Koch verschlafen hatte. So gab es dann nur ein bisschen Flakes und Brot, aber nichts warmes. So ging es hoch in den morgendlichen Verkehr in und um Bath. Zum Glück konnten wir ihm recht gut ausweichen und so waren kurz nach neun in Bath. Diesmal parkierten wir oberhalb des Parkes und mussten so etwas weniger weit laufen. Das Wetter war etwas durchzogen. Es hatte zwar Sonne und war wesentlich besser als beim letzten mal, aber es hatte auch eine hartnäckige Schmodderschicht die immer wieder drohend vor der Sonne vorbeizog. Wir knipsten einige Züge, wovon ein HST recht gut im Licht durchkam, zuvor kam aber noch ein Class 158 vorbei:
Dann ging es weiter. Einige Kilometer ausserhal hatten wir im WWW was passendes gefunden. Die Ortschaft war klar. Wo wir uns aber genau hinstellen mussten dagegen war überhaupt nicht klar. So stellten wir unser Auto hin und begaben uns zu Fuss auf die Suche. David und ich nahmen dabei unterschiedliche Wege. Während ich mich einmal quer durch die Büsche kämpfte und dabei noch einen HST mitnehmen konnte...:
... nahm David den viel längeren Weg rundherum. Schlussendlich fanden wir uns aber am gleichen Punkt wieder ein und fanden, dass wir jetzt die Stelle gefunden hätten:
Leider war es aber mit dem Wetter nicht so das nonplusultra. Die Schmodderschicht war hier noch fast stärker als in Bath und so hatten wir bei jeder Durchfahrt nur halblicht.
Ärgerlich war der angekündigte Güterzug. Containerzüge sind ja nett, wenn aber die ersten paar Güterwagen hinter der Lok leer sind, dann ist das doch sehr unschön.
Wir hatten dann genug und verzogen uns an den Wales-Ast der WCML. Bei Chipping Sodbury fanden wir dazu geeignete Stellen. Hier verkehrt die Bahn in einem recht charakteristischen Einschnitt, dazu hat es einige Brücken die eine passende Fotomöglickeit bieten. Die Arbeiten für die Elektrifizierung sind aber auch hier im Gange, so dass es in 2-3 Jahren hier komplett anders aussehen wird. Zuerst war das Licht noch knapp für Züge aus Wales gut:
Es ging aber auch was in die Gegenrichtung und da gerade DB Schenker mit einer Class 66 durchdieselte drückte man auch ab:
Wir verschoben uns noch eine Brücke weiter und nahmen dort den nächsten HST in Richtung Wales mit, welcher sogar etwas Sonne aufs Näschen bekam:
Inzwischen war unser Hunger so gross, dass wir uns in Richtung Yate verschoben und schlussendlich in einem Mc Doof landeten. Gestärkt ging es zurück nach Chipping Sodbury. Lichtmässig war die Sache nun so, dass Züge aus London passend kamen. Die Wetterfront hat sich inzwischen auch etwas gebessert. Die Schmodderschicht war weg, dafür war jetzt ein sich schnell bewegendes Wolken-Sonne-Wechselspiel im Gange. Ein Güterzug von DB Schenker stellte sich passend zu einem Sonnenspot ins Ausweichgleis:
und wurde dann von einem HST überholt, leider klappte es hier bereits nicht so ganz mit dem Sonnenloch:
Was nun folgte war nur noch ärgerlich.
Zeitweise waren wir bis zu einer Viertelstunde im schönsten Sonnenschein. Auch der Halbstundentakt mit HST nach Cardiff und Swansea versprach ein gutes Foto. 3h später verliessen wir ziemlich angefressen die Stelle. Nicht ein einziger Zug kam in Sonne durch. Das maximale war ein HST in Halblicht. Alles andere ging jeweils mit Wolkenschaden durch.
Frustessen war angesagt und so verzogen wir uns nochmals in Richtung Yate in den McDoof um uns ein Frust-McFlurry zu gönnen. Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung London. Wir hatten in Boarstall ein Hotel gebucht. Da es sich nicht lohnte runter zur M4 zu fahren, ging es einmal quer durch die Käffer und Städtchen bis in die entsprechende Gegend, wo wir kurz vor Sonnenuntergang eintrafen. Während wir die Ganze Zeit unter einer Wolkenschicht fuhren, schien nun plötzlich die Sonne flach unter der Wolkenschicht rein. Goldenes Licht war die Folge.
Für mich war der Fall klar: Ein Versuch in King's Sutton musste sein und so fuhr ich schnellstmöglich dorthin. David schwankte zwar kurz (nur kurz), aber schlussendlich war ich der Fahrer ;)
Es reichte und wir hatten noch knapp 20min Sonne als wir eintrafen. Der verkehr war wie gehabt - es kam einiges und so gab es zum Tages- und Reiseabschluss einige richtige Stimmungsbilder.
Die Bilder entschädigten für vieles am heutigen Tage.
Als die Sonne endgültig weg war versuchte ich mich noch in Langzeitaufnahmen.
Während ich mich mit längeren Belichtungszeiten beschäftigte, schraubte David die ISO hoch, so dass bei ihm nachfolgendes herausschaute
Letztes Bild meinerseits war dann noch eine Chilter Railways Leistung:
Danach ging es noch ins Hotel. Wir traffend knapp passend ein, sodass wir uns noch etwas zu Essen bestellen konnten, bevor es dann bald ins Bett ging. Planung stand heute keine mehr an. Morgen geht es ja heimwärts und das Wetter ist eher mies...
18.9.2015
Für heute war Regen angekündigt und so hatten wir uns nichts mehr vorgenommen. Wir schliefen etwas länger bevor wir Richtung Morgenessen abdüsten. Nachdem wir die Koffer gepackt hatten, ging es los in Richtung London-Luton. Das Wetter war tatsächlich wie angekündigt: es regnete und so rissen wir schlicht nichts mehr. Unser Mietwägelchen wollte nochmals etwas zu trinken was wir ihm dann auch gönnten. Als Bonus entsorgten wir dabei gleich noch die Überreste von zweieinhalb Wochen Rundreise die sich im Innern angesammelt hatten. Die Mietwagenrückgabe war problemlos und schon hiess es auf den Abflug warten. Es folgte ein ereignisloser Flug nach Basel-Mulhouse mit anschliessender Busfahrt nach Basel SBB. Hier trennten sich die Wege von David und mir. David hetzte plötzlich auf den Zug, da er so eine bessere Verbindung hatte, während ich noch knapp 20min auf meine Direktverbindung nach Thun warten musste. Zeit noch etwas Futter zu kaufen. 2h später war ich dann auch zu Hause. Damit gingen diese Ferien leider schon wieder zu Ende.
Für mich ist klar: England hat mich nicht das letzte mal gesehen. Ich finde die Eisenbahn dort faszinierend anders. Dies fängt bei den Museumsbahnen an und hört bei den neuen Fahrzeugen im Planverkehr auf. Ikonen wie die HST und die Pendolino sind einfach schön.
Etwas schwierig ist aber die Fotostellensuche. Starker Bewuchs an der Strecke und auch den Strassen machen es teilweise nicht gerade einfach gute Stellen zu finden. Es gibt sie aber durchaus. Mal sehen wann es wieder nach Good Old England geht.