Unterwegs mit den Herren Bei Ho Thsai und He Fu Bao - Teil 15

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Dienstag 01.09.2015

Um 7:15 Uhr war heute der Aufbruch geplant. Geschuldet war die frühe Abfahrt einer guten Planung. Denn heute hatten wir für einmal einen (Fahr)Plan aller möglichen Personenzüge dabei, und der „verlangte“ unsere Anwesenheit an einer Stelle in ca. 80km Entfernung um gegen 8:30 Uhr.

Z266 war unser erstes Ziel heute früh. Aus solchen Bildern, abfotografiert vom Tablet, bestand unser Fahrplan für heute. Wenn man offline ist muss man es halt so lösen ...


Wir kamen alle gut raus und sind fast pünktlich runter in die Lobby. Und heute waren wir, wir hätten es nicht gedacht, das erste mal zugeparkt – wo doch die Parkplätze direkt an der Strasse liegen. Ein Reisebus stand quer hinter allen Autos und als wir an unser Auto sind gabs mal wieder ungläubige Blicke. Durch einen kurzen Einkauf beim Krämer gaben wir dem staunenden Fahrer die 5min die er brauchte um sich zu beruhigen und seine Karrosa vom Platz zu stellen.
Als alles geladen war gings los, in der vollen Sonne. Der Morgen war wie angekündigt prächtig, die Stimmung im Santana war zwar etwas müde, aber gelassen und motiviert.
Aber wir kamen nicht weit, etwa 20km hinter Xining begann die Bewölkung zuzunehmen. Wir rollten gerade durch ein engeres Tal und die Bergflanken ragten weit in den Himmel, wir sind halt im Gebirge! Die Wolken wurden so dicht das an Sonnenschein nicht mehr zu denken war. Und es wurde saftig kühl draussen, auf 7.5° sank das Thermometer, gut, auf fast 3000 Meter über Meer kann das passieren. Und wir sassen in kurzen Hosen im Auto. Aber wer denkt nach über 2 Wochen in der brütenden Hitze auch daran an einem Tag frieren zu müssen? Wir nicht, war dann wohl ein grosser Fehler :-).
Wir fuhren trotzdem wie geplant an die erste Stelle. Pünktlich davor war eine Wolkengrenze auszumachen, Hoffnung keimte auf, denn irgendwie hatte ich in dem Moment das Gefühl die anderen beiden hatten mit dem Tag innerlich schon abgeschlossen? Man musste nur den Gesprächen lauschen ... die alten Pessimisten :-)
Deutlich bevor wir die erste Stelle erreichten fuhr ein Lhasazug an uns vorbei in Richtung Xining, was vom Fahrplan her aber so gar nicht passte. Ob das schon "unserer" war? Geschätzte 45min vor Plan? Am Schluss war es vermutlich so, denn an der Stellte tauchte er nicht mehr auf.
Erst sassen wir kurz in der Sonne, dann zog die Wolkenkante über uns drüber um dann wenig später wieder in die andere Richtung davon zu ziehen. Nur ein Schleier kehrte ganz kurz nochmal zurück, Punktgenau zum zweiten Güterzug nach Xining, der erste kam sowieso etwas zu früh. Grrr.
Ein Personenzug von hinten nutzten Christof und ich zur Dokumentation der eingesetzten Baureihe. Hier fährt nämlich wieder was anders. Es sind HXD1D, Achsfolge CoCo'. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160km/h zwar nicht die schnellsten, aber dass ist auch nicht das Ziel. Gebaut werden sie für den schweren Personenverkehr, und dafür reichen 160km/h. Das sind mal dolle Hobel sag ich euch! Man erkennt ausnahmsweise keine Europäische Spenderlok :-).

Noch bevor der Zug kam kümmerten wir uns liebevoll um die alte Hexe ... was auch immer die auf der Verpackung dieser generischen Chipskugeln zu suchen hat :-)


Mit dem morgendlichen 7581/82 nach Golmud ist HXD1D 0340 von Xining her bereits bis auf knapp 3.000 m geklettert. Gleich wird sie den ersten Zwischenhalt in Haiyan erreichen. Bis zum Zielbahnhof muss sie aber noch rund 750 km zurück legen.


Etwas irritiert ist man bei der Kombination aus Lok mit durchaus "europäischem Kasten" und den typisch chinesischen Güterwagen schon. HXD1C 0779 zieht einen langen Güterzug hinunter nach Xining.


Der Besuch an der ersten Stelle war also nicht ganz nach unseren Wünschen verlaufen. Zudem der Himmel als wir abrückten wieder verschlonzt und wolkig war. Ob das noch etwas wird? Die anderen beschworen schon wieder das Ende des Sonnentages herauf ... :-)
Wir fuhren in der Kälte, die Aussentemperatur war immer noch einstellig, weiter an die eigentlichen Hauptmotive heute. Zwei Brücken an einem Bergrücken vor dem kleinen Dongdatan Stausee nächst Haiyan. Wir erhofften uns ein wunderbares Panorama, die Luftbildauswertung hat dies vermuten lassen, und genau so trafen wir es an.
Die Hauptstrasse in diesem Bereich verläuft richtungsgetrennt, auch wenn es nur eine ganz normale Hauptstrasse ist. Gebaut für die Zukunft. Also mussten wir nach Haiyan rein fahren zum wenden um dann am richtigen Ort durch ein Loch in der Leitplanke auf unsere Brückenzufahrt zu kommen (ich hab ja gesagt wir waren vorbereitet). Die Polizeikontrollen vor und hinter, also vor und vor dem Ort behelligten uns nicht weiter, man war wie immer freundlich distanziert.
Wir stellten unser Auto an den Brückenkopf und erliefen uns in der steppenartigen Landschaft die Hügel hinter der Brücke. Die einen stiegen weiter hinauf als die anderen, alle so wie es gefiel.
Die Brücken und der Ausblick sind wirklich Kalenderwürdig hoch2, vor allem auf der Nachmittagsseite. Und der Verkehr passt auch! Bis um 14 Uhr rollts mit Personenzügen nach Xining und danach mit selbigen aus Xining, dazwischen könnte ja auch der Güterverkehr gnädig sein.

Ja und von diesem Güterverkehr lief viel mehr als wir es uns erwartet hatten, erst kamen gleich vier Züge nach Xining und als die Sonne rein drehte zwei nach Golmud. Alles immer schön ins Licht und für uns passend. So hat man's gerne!
Nach den ersten Zügen aus Golmud wechselten wir die Hügel bzw. Brücken. Dafür quälten wir unseren Santana über eine Fahrspur, es könnte die alte Trasse der Eisenbahn gewesen sein, durch die Steppe. Aber am Schluss muss man immer noch gehen. Und die Aufstiege auf die Hügel gehen in dieser Höhe doch nicht mehr ganz so leicht von der Lunge wie man es sich sonst gewohnt ist.

Mit Z 9818 Lhasa - Xining am Haken ist HXD1D 0339 unterwegs in Richtung Osten.


Nach dem Personenzug fragten wir uns was wir machen sollen. David und ich stiegen noch weiter den Hügel hinauf. Und wenig später kam gleich schon ein Güterzug von Golmud nach Xining. Praktisch, dass ging jetzt schneller als erwartet.


Und das ist der Blick nach „hinten“ in die Täler, da ist ganz viel nichts. Hätte ich auch von der DSLR, aber beim Handy Bild ist mir irgend ein Fliegetier ins Bild geflogen ... :-)


Also lasst uns noch ein Bild am Brückenkopf machen. Und auch hier konnten wir uns kaum setzen bis die Hxd1C3012 mit einem gemischten Güterzug über die Brücken auf uns zugerollt kam.


Der nächste Personenzug, diesmal die 339 mit Zug 9816


Und endlich mal ein Zug nach Westen mit dem Nachmittagsblick auf den Stausee und die dahinter liegende Bergkette.


Und weil ein Güterzug so schön war gleich nochmal einer. Der hat uns auf dem Weg zum nächsten Hügel überrascht.


Die Sonne gab sich meist auch sehr viel Mühe bisher, aktuell sitzen wir aber gerade in einem fetten Schleier der sich im Begriff ist aufzulösen. Hoffentlich, er hat uns gerade etwas ein Personenzug von hinten und vorne verhagelt - die Stelle ist nämlich für beide Richtungen geeignet auf dem Berg stehend.

Auf dem Grat oben kann man in beide Richtungen blicken. So nahmen wir natürlich K9804 auch noch mit als er an Haiyan und uns vorbei fuhr.


Dann gings los mit den Personenzügen nach Golmud bzw. Lhasa. Der erste ist K9805 mit einer bunten Garnitur von Xining nach Golmud.


Live Berichterstattung: Und was jetzt noch kommt ist meckern auf hohem Niveau, dass es kalt ist habe ich ja schon erwähnt, hier auf den kahlen Hügeln geht dazu noch ein wirklich fieser und starker Wind. Der macht das warten ziemlich unangenehm. Denn wenn man sich mehr oder weniger Windgeschützt hinter eine kleine Sandmauer setzt wird man Sandgestrahlt - dabei wäre es in der Zwischenzeit in der Sonne angenehm warm. Aber die Kälte halten wir gerne aus für diesen Blick!
Jetzt hoffen wir einfach SEHR das sich der Schleier verbläst und kein neuer kommt. So dass wir das Hauptmotiv des Tages vollwertig umsetzen können. In einer Stunde ist nochmal ein Personenzug fällig, und in zwei auch. Und Güterzug dürfte ja auch noch kommen ... Bibber!
Update: Es kam gerade ein Güterzug als sich der Schleier fast komplett aufgelöst hatte. Ich meine, kann man gelten lassen! Jetzt sabberts wider mehr rum ... wir warten jetzt aber deutlich entspannter.

Kann man gelten lassen, nahezu volllicht bei diesem Güterzug.


Und zum Glück kam dieser Güterzug im Licht. Für den nächsten Personenzug sah alles wirklich gut aus, die Sonne hatte sich durch den Schleier gekämpft und wir waren in einem grossen blauen Loch. Und wann kam er? Punktgenau 5min nachdem der nächste Schleier wieder vor die Sonne zog. Und da blieb er auch. Aus Richtung Tibet (uh, das klingt jetzt irgendwie) zog eine riesige Siffschicht herein die ziemlich endgültig aussah. Wir liessen uns Zeit bis zum nächsten Personenzug um der Sonne nochmal Chancen zu geben. Sie wurde nicht genutzt, obwohl sich die Eisenbahn wirklich Mühe gab und zwei Güterzüge dazwischen sendete.

Die Sonne verabschiedete sich dann in den Feierabend während wir aber noch ausharrten und hofften. Mit dem Z21 und Hxd1d0328 beschlossen wir den Tag.


Neben uns waren auch eine Schafherde mit ihrem Hirten auf dem Gelände unterwegs ... aber weder Tier noch Mensch interessierte sich für uns.


Aber wir hatten was wir wollten und konnten am Ende froh sein so viel bekommen zu haben, im halblicht und volllicht. Schade ist es aber schon, denn dieses Motiv im knalligen Abendlicht mit dem 17 Uhr Zug ab Xining ... mmmmh. Ich glaube, hier werden wir wieder mal herfahren, denn die Strecke ist schön und der Verkehr muss sich auch nicht verstecken – und die Luftbildüberwachung hat da noch die ein oder andere nette Stelle gesichtet.

Wir liefen zurück zum Auto (schön warm da drin!) und fuhren direkt rein nach Xining. Dann halt etwas früher als sonst, da sollten wir immerhin früh genug fürs Abendessen sein. Die Fahrt zurück war etwas langweilig und zog sich recht lange hin. Am Schluss wurde es nochmal kurz lustig in Xining nach der Autobahnausfahrt. Ich kriegte einen Rüffel von rechts und hinten wegen meiner Fahrweise an globalen zentralen riesigen Kreuzung ... aber ich muss doch noch etwas Spass haben, es dauert nicht mehr lange und wir geben das Auto wieder ab :-(. Dabei wars grün, imfall wirklich! :-). Um für die lange Fahrt morgen gerüstet zu sein Tankten wir noch voll und besorgten ein paar Getränke die wir gleich im Auto liessen.
Im Hotel legten wir ein Zimmerstunde ein ehe wir nach 19 Uhr zu Nachbars rüber wechselten zum Abendessen. Das Lokal sah richtig nach etwas aus. Wir wurden im Schaufenster platziert (hihi) und mit einer Karte ausgerüstet. Gleich drei Leute standen dann am Tisch und starrten uns an wie wir die Karte durchblätterten. Sie war riesig, es war kein vorwärtskommen, es sah alles so lecker aus! Dabei kam man sich etwas beobachtet vor. Nach etwa 5 Minuten kam ein weiterer Mitarbeiter der ein wenig Englisch konnte (Koch?), wir stellten ihm dann die Fragen die wir nur uns selber gestellt hatten. Denn trotzdem die Bilder relativ gross sind war nicht immer klar zu erkennen was genau drauf sein soll. Fleisch sieht in erster Linie mal nach Fleisch aus, aber welches Tier wärs denn? Und so langten wir natürlich auch einmal richtig rein.
Wir liessen es uns gut gehen und bestellten: Frühlingsrollen, ein Teller mit Fleisch und Stangensellerie, zwei Nudelsuppen und Gegrilltes Hähnchen mit Reis und Gemüse. Dieses Hähnchen war ziemlich komplett ... wir grüssten den Kopf und die Füsse im Topf.
Noch nicht so richtig genährt bestellten wir noch mal Fleisch mit Gemüse. Das Gemüse stellte sich aber als Schwarte heraus und war ziemlich ... ähm ... naja. Naaa, hätten wir mal lieber nach Chistofs Vorschlag nochmal Frühlingsrollen bestellt, die waren nämlich super Lecker.

Wir beginnen mit den Frühlingsrollen ... lecker und hübsch angerichtet.


Weiter gehts mit Gemüse und Fleisch


Der Hauptgang bestand dann aus einem Hähnchen completto.


Und zum Abschluss nochmal was kleines. Auf dem Bild sah das so lecker aus wie hier ... nur sind das keine Pommes oder sowas sondern es ist Schwarte ... urks.


Nach zwei Bier und dem feudalen Mahl, 300 Yuan ärmer, gings zurück ins Hotel. Wir planten den letzten Tag. Wobei, gross zu Planen gibts nichts, denn wir fahren einfach nach Xi'an zurück. Wetter soll nicht sein, darum ziehen wir in einem schnurz durch, die Pläne im Weihei Tal nochmal zu stoppen mussten wir wegen dem Wetter begraben. Für morgen Abend ist dann ein Hotel in Xi'an Reserviert. Gute Nacht!

[hr]

Mittwoch 02.09.2015

Ein Tag im Auto, da gibts echt jetzt mal nicht viel zu erzählen. Wir fahren von Xining nach Xi'an. Was wir in den letzten 10 Tagen immer stückweise zurück legten musste jetzt in einem Rutsch gefahren werden. Wir haben auf der Fahrt nach Westen über die Tage verteilt gar nicht gemerkt wie weit wir eigentlich gekommen sind, nicht ganz 1000km, hoppla. Jetzt schaut euch die Distanz zwischen den beiden Orten auf der China Karte mal an ... ein Katzensprung :-).
Um 8 Uhr wollten wir los, wegen einigen Problemen im Verdauungstrakt zog es sich aber bis 8:30 Uhr hin. Begafft von einer Busladung Chinesen beluden wir unsern mittlerweile völlig verdreckten Santana ein letztes mal mit unseren grossen Koffern.
Seit diesem Zeitpunkt rollen wir über die Chinesischen Autobahnen und Christof ärgert sich immer köstlich über die Chinesische Fahrweise. Es ist aber auch nicht immer alles klar signalisiert, eigentlich ist auf der Autobahn 120km/h für Autos, sagen einige Tafeln. Dann gibt es Tafeln die mitteilen: 120km/h nur ganz links, rechts 100km/h. OK, und dann gibts wieder Tafeln die sagen man darf links nur überholen und muss sich wieder rechts einsortieren. Darf man jetzt also 100km/h fahren und 120km/h nur zum überholen? Und auf welcher Spur bitteschön? Ich mache mir darüber ja nicht so arg viele Gedanken und fahre einfach zu wie es einige Chinesen auch tun, überholt wird halt da wo Platz ist. Denn selbst wenn die Polizei zuschaut ... die fahren ja genau so.
Aber es ist, unkonzentriert, wirklich gefährlich auf den Autobahnen. Die Chinesen fahren einfach absolut unberechenbar und asozial. Man schaut erstmal auf sich. Da kann einer mit 160km/h rechts an einem vorbei rasen und knapp vor dem LKW reinziehen um dann 2km später mit 90km/h links zu schleichen ... um dann wenig später wieder an einem vorbei zu ziehen. So sieht man hier, es verwundert eigentlich nicht, auch sehr viele Unfälle, Polizei? Fehlanzeige. Und dann aber keine kleinen Bumskollisionen sondern üble Sachen: LKW entgegen der Fahrtrichtung auf dem Dach, Auto auf dem Dach im Graben ... wir sind wenig erstaunt und wieder sensibilisiert.
Ansonsten läufts bisher, Stau hatten wir nur einen kurzen vor Lanzhou wegen eben einem Unfall.

Vorbei an Lanzhou geht die Fahrt beständig und gemächlich nach Osten. Das Wetter präsentiere sich über die ganze Fahrt grau in grau.


Nun sind wir irgendwo kurz vor Tianshui und horchen dem Piipsen unseres Autos. Seit heute piipst irgend etwas, es kommt von irgendwo vorne. Im Tunnel ists nach einigen Sekunden weg. Erst war die Kadenz sehr langsam, seit einiger Zeit ists aber im 2 Sekunden Takt dran. Hat hier eine GPS Ortung oder etwas auf einmal kein Strom mehr? :-).
Was dieses gepiipe genau sollte kriegten wir nicht raus, aber es hörte auch auf. Dazu waren 30min Pause nötig in denen das Auto aus war. Diese Pause gab es kostenlos und ungeplant, nicht weil Christof müde war, nein, weil wir plötzlich vor einem Tunnel in einem Stau standen in dem sich nichts mehr bewegte, weder nach vorne noch nach hinten. Hätten wir in diesen 30min für jedes mal wo wir angeglotzt wurden Geld gekriegt, wir wären am Schluss reich gewesen. Aber die meisten Chinesen hatten Spass an uns – und wir an ihnen.
Im weiteren Verlauf war der Verkehr in Ordnung, die Strecke aber nicht. Die ganze Route durch die Berge ist (wieviel nun?) auf 60 oder 80km/h begrenzt, entsprechend langsam kommt man auf der ganzen Fahrt vorwärts. Nur einmal wurden wir noch aufgehalten, an einem Polizeikontrollpunkt bei der Regionengrenze Gansu / Shanxi, waren die wohl auf der Suche nach dem Uiguren Sepp? Auf jeden Fall liess man uns nach einer kurzen Kontrolle vom Fahrzeugschein und Reisepass sowie Führerschein passieren. Damit hätte der Führerschein auch die "Hauptprobe" vor einem grimmigen Beamten bestanden, denn dieser verzog keine Mine als der den Zettel in die Hände bekam.

Der Brummifahrer hat sein Auto dabei ... oder es ist ein Transportgut wie alles andere auch. An diesem LKW nahm die Polizei gewissenhaft eine Höhenkontrolle vor, gut – jetzt wo der bergige Abschnitt durchfahren war und kaum mehr Tunnels folgten.


Wir mussten natürlich auch mal austreten, dabei sind wir an gute und weniger gute Klos gelangt auf der Fahrt. Mitgenommen haben wir diese Übersetzung :-)


Xi'an – das Autobahnende! Wir haben es geschafft. Es war gerade am dämmern und wir rechneten damit bald beim Hotel zu sein ... haha ... bald.


Es war etwa 19:30 Uhr als wir die Stadtgrenze von Xi'an erreichten und auf einem Autobahnende in der Vorstadt verendeten. Und dieser Begriff ist sehr passend, denn für die ca. 20km durch die Stadt bis zum Hotel haben wir über 90min gebraucht. Wir wollten eigentlich nur auf den zweiten Ring um das Stadtzentrum einmal zu umfahren, aber um auf die Strasse zu kommen mussten wir durch die Vorstadt, und die war heillos überfüllt. Es ging nur im Schneckentempo von Ampel zu Ampel ... wirklich mühsam. Wenn man gewusst hätte, hätte man das ganze Grossräumig umfahren und wir wären hinten ran, aber weiss mans ... ne, ok, das nächste mal. Wir nehmens mit Humor und Gelassenheit ...
Die Temperaturen in den Bergen waren frisch bis kalt, in der Fläche - Xi'an liegt nur wenige hundert Meter über Meer - war es trotz Mistwetter fast 30°c warm und schwül wie Harry Schwul (ääh), Waschküchenwetter sagt man wohl dazu, vom feinsten.

Im Hotel war das einchecken dann wieder ein lustiges Prozedere. Booking.com Buchung? Was soll das sein? Der Manager kam und fragte dann uns (!) nach dem Zimmerpreis, hihhi, wie wärs mit 100 Yuan pro Zimmer / Nacht? Als Christofs Tablet mit der Buchungsbestätigung auf Chinesisch dank meiner Powerbank wieder lief hielten wir dem guten Herrn Manager das Teil wieder hin und er musterte es. Er fand aber keine Information drauf die seine Frage beantwortete ... obwohl der Preis da stand.
Aber nach 12h im Auto waren wir sowieso tiefenentspannt, nur keine Eile Herr Manager. Und als man uns sagte, dass das Restaurant 24h geöffnet hat war die Welt sowieso in allerbester Ordnung und unsere Angst nix mehr zu Essen zu bekommen wie weg geblasen..

Wir bekamen zwei Zimmerkarten und räumten das Auto aus. Das Hotel gefällt uns! Eher mehr als weniger gut gelegen nächst dem innere Ring und trotzdem Zentral, grosse Zimmer, Parkplatz vor der Tür und Restaurant. Preislich liegt es nicht mal grossartig über dem Ytel in dem wir das letzte mal hier in Xian waren.
Nach dem frischmachen, viel frisch zu machen gab es zwar nicht *grins, gings ins Restaurant. Und wir konnten der Versuchung auf den "westlichen Seiten" was auszulesen nicht widerstehen. Club Sandwich (gibts wohl auch auf der ganzen Kugel) mit Pommes und einem Bierchen. Erst ein Köstritzer (hihi) und dann ein Chinesisches Gebräu, Zin Thao natürlich, wie immer wenns verfügbar ist.
Nicht so richtig Müde gings dann auch schon ins Bett ... morgen letzter Tag.