Osteuropa 2007 Teil 7 Brno KBS 250 und 251

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Wieder einmal finde ich Zeit euch einen Bericht userer Sommerreise in den Osten zu liefern. Beim letzten Teil waren wir ja bekanntlich noch in der Slowakei genauer in Vrutky. Die letzte Nacht im Hotel in Vrutky wird David wohl nie vergessen, sie war für ihn nämlich besonders lang, weil er in Folge Fiebers nicht schlafen konnte. Das Ganze war natürlich insofern dumm, als er an einem Transfertag krank war, an dem er nicht zu Hause bleiben konnte. Mit rund 5 Stunden Fahrzeit und nur einmal umsteigen, war es aber wenigstens einer der weniger schlimmen Transfers. Bevor wir aber abreisten, schickte mich David noch in den Supermarkt unsere letzten Slowakischen Kronen zu verjubeln. Da wir noch Kronen im Wert von ca. 15 Euro hatten, war das gar nicht mal so einfach. Irgendwann sah ich auf die Uhr und dachte: "Hmm jetzt solltest du wohl langsam gehen". Ihr kennt das ja dann wenn man im Stress ist, dann gehts an der Kasse sicher ne Ewigkeit. Als ich dann durch war, wurds langsam richtig knapp, da ich den Rucksack am Bahnhof gelassen hatte, bekam ich auch Probleme mit dem Tragen, da ich mehrere Flaschen und Tetra Paks gekauft hatte. Schlussendlich fuhr der Zug gerade ein, als ich in die Unterführung einbog, jetzt schnell, schnell, David nahm einen meiner Rucksäcke und dann schafften wir das in noch letzter Sekunde. Nachdem wir einen Platz gefunden hatten, konnten wir es uns dann gemütlich machen, blieben wir doch bis Ostrava-Svinov im Zug. In Ostrava angekommen, machten wir schnell einen ausfahrenden 460er:
460 028 der ČD in Ostrava-Svinov


Nach diesem kurzen Stopp gings dann weiter nach Brno. Das interessante auf der Fahrt war dabei die Einfahrt in Brno. Der Zug fuhr nach Brno-Zidenice und von da drückte die Lok den Zug rückwärts nach Brno hlavni nadrazi rein. Laut dem Plan in meinem Kursbuch müsste es aber eine Strecke geben über die, die Züge richtig nach Brno hl. n. reinkommen. Weiss da jemand mehr?
Nach unserer Ankunft in Brno gings zuerst ins Hotel. Dort liess ich David zurück, er hatte noch immer Fieber und wollte sich erst einmal aufs Ohr hauen. Da das Wetter ansatzweise gut war, dachte ich mir, ich geh noch eine Runde an die Strecke. Am Bahnhof ging ich aber zuerst an den Schalter um mir ein Kursbuch zu kaufen. Die Dame wollte mir dann irgenwas sagen, dass sie nur ein vermeintlich falsches Kursbuch hatte. Schlussendlich zeigte sie mir das Ding, dass sie hatte, ich frage nach dem Preis, und erstand das Ding für 5 Kronen. Später stellte sich heraus, dass das Kursbuch nur den Osten umfasst. Als ich dann zu den Zügen ging, hiess die Frage: Welchen Zug nehmen wir denn da? Da war zum Beispiel diese S-Bahn mit Brille:
754 049 der ČD in Brno hl. n.


Die schien auch noch von den Wolken weg zu fahren, hmm ja das sollte passen, also rübergestresst und da fuhr die S-Bahn von meiner Nase aus. Komischerweise auch rückwärts! Ich wollte dann den Zug in Richtung Breclav nehmen, aber auch der fuhr gerade ab, also der nach Tisnov. Irgendwie war das aber die falsche Richtung, also bin ich in Kurim raus und auf den Gegenzug. Mit dem Gegenzug bin ich dann wieder an Brno vorbei bis Popovice u Rajhradu. Dort war das Licht, naja einigermassen ist schon fast übertrieben. Ich machte dort einen 560er:
560 028 der ČD zwischen Modrice und Popovice u Rajhradu


Danach wollte ich eigentlich wieder zurück, aber ich schaffte die S-Bahn nach Brno nicht mehr, also fuhr ich noch ein Stück weiter in Richtung Breclav, ehe ich in Vranovice den Zug verliess. In diesem Ort kam dann urplötzlich die Abendsonne raus, so dass ich den EC aus Wien neben einer abgestellten 242 mit S-Bahn machen konnte:
242 247 der ČD in Vranovice


Die S-Bahn war so schön im Abendlicht, dass ich sie noch aus anderer Pespektive machte:
242 247 der ČD in Vranovice


Als ich so am fotografieren war, beobachtete ich, wie einer mit seinem Auto anfuhr, seinen Hund auslund und mit dem Hund gassi ging. Das spezielle daran, die beiden umrundeten, die oben gesehene abgestellte S-Bahn, zumindest auf dem Streckengleis war das in meinen Augen lebensgefährlich, denn der Zug stand ja in einer leichten Kurve, der Lf hätte den Hundehalter erst kurz vor dem Aufprall gesehen, aber zum Glück kam es nicht soweit.
Nach dem Intermezzo in Vranovice, gings dann aber wirklich zurück ins Hotel.

Am anderen Morgen fühlte sich David Gott sei Dank wieder besser, so dass wir diesen Tag für eine Fototour nutzen konnten. David meinte gleichwohl, wir sollten vielleicht nicht zu weit weg gehen, falls er einen Rückfall hätte. Wir schauten dann kurz im Internet unter www.railography.co.uk, wo es stellen gab. Dabei machten wir die Brücke bei Dolny Loucky aus, sowie die KBS 251, bei der 714er mit Brotbüchsenanhängern fahren. Nach rund 3/4 Stunden Fahrt, erreichten wir dann auch schon Dolni Loucky, die Brücke war dort auch nicht so schwer zu finden, da das Ding eher gross ist. Wir suchten uns also den Weg dorthin und warteten. Nach kurzem kam dann auch schon eine Knödelpresse mit R 1203, das spezielle an dem Zug ist sicher der Autowagen und die Kurswagen nach Split:
363 077 der ČD in Dolni Loucky


Hinter diesem R kam dann eine S-Bahn gezogen von einer 230 oder 240:
Baureihe 230/240 "Laminatka" der ČD in Dolni Loucky


Weiter ging es mit einer 240 und einem SuperCity-Ersatzzug (Anscheinend sind die Dinger auch in Tschechien unzuverlässig):
Baureihe 230/240 "Laminatka" der ČD in Dolni Loucky


Die nächsten zwei Züge waren dann Güterzüge mit 230:
Baureihe 230/240 "Laminatka" der ČD in Dolni Loucky


Baureihe 230/240 "Laminatka" der ČD in Dolni Loucky



Neben uns, war an der Stelle ab und zu auch noch der Bauer anzutreffen, der fuhr nämlich gerade sein Heu da hoch, im Kofferraum eines Skoda Kombi nota bene. Nach diesen zwei Güterzügen machten wir uns in Richtung Brno auf, wir wollten ja noch die KBS 751 machen. Wir fuhre eine Station bis Tisnov und nahmen da diesen etwas speziell anmutenten Zug. Da Doubravnik der letzte Bahnhof vor dem Kreuzungsbahnhof Nedvedice war, entschieden wir uns dort auszusteigen und den Gegenzug zu machen. Wir liefen also in Richtung Nedvedice und fanden Ausgangs Bahnhof eine gute Stelle. Wie idyllisch es da war verdeutlicht die Tatsache, dass 3min vor dem Zug noch ein Reh über die Geleise hopste. Doch auch das Bild vermittelt Nebenbahnromantik pur:
714 222 der ČD zwischen Nedvedice und Doubravnik


Nach diesem Bild liefen wir weiter in Richtung Nedvedice, wobei wir in der Nähe der ersten Stelle eine weitere gute Stelle fanden, wir warteten also rund 45 Minuten auf den nächsten Zug:
Baureihe 714 der ČD zwischen Nedvedice und Doubravnik


Nun liefen wir ohne Unterbruch nach Nedvedice. Dort konnte ich dank der Kreuzung noch den Zug in Richtung Zdar nad Sazavou bei der Einfahrt machen:
Baureihe 714 der ČD in Nedvedice


Nach dem Pic hiess es im Stechschritt an den Bahnhof laufen, denn wir wollten ja mit diesem Zug mit. Eigentlich hätte ich aber gar nicht stressen müssen, denn der Gegenzug hatte sowieso Verspätung. So blieb mir noch Zeit den Zug im Bahnhof von Nedvedice zu machen:
714 006 der ČD in Nedvedice


An diesem Idyllischen Bahnhof gab es übrigens sogar noch einen Kaugummi-Automaten. Von Nedvedice sind wir dann wie bereits erwähnt weiter in Richtung Zdar nad Sazavou gefahren. Irgendwann kam dann der Kondukteur und machte uns klar, dass am nächsten Bahnhof Endstation sei, und wir auf den Schienenersatzbus wechseln müssten. Dies taten wir dann auch, wir fuhren zwar nur zwei Stationen weit, aber die waren ziemlich weit gestreut, so dass wir ein Weilchen im Bus waren. Auf der anderen Seite fuhr der Zug dann gesandwicht, da man keine Zeit zum Umspannen hatte. Diese Traktion wollten wir natürlich auch noch auf einem Bild festhalten, also gingen wir eine vor Zdar nad Sazavou, in Veselicko, raus. Der Kondukteur erklärte uns dabei etwa drei mal, dass erst die nächste Zdar sei. Uns kümmerte dies wenig, wir suchten uns nun eine Stelle, fanden jedoch keine mit ausreichen Fläche um das Sandwich richtig in Szene setzen zu können, so machten wir das Bild bei der Bahnhofsausfahrt relativ steil, die vordere Lok lässt sich deshalb nur erahnen:
714 220 der ČD in Veselicko


Nachdem der Zug durch war, hatten wir noch 45 min blau, und netterweise war neben der Haltestelle auch noch ein Landgasthof. Wir gingen da also in den Biergarten und rätselten erst einmal ob das nun ein Selbstbedienungslokal sei. Dann kam aber eine älter Dame. Two great Cokes please, meinten wir. Die Dame schien nicht zu steigen und meinte dann: Beer, ja? Nein nix Bier! Coca Cola! Danach viel auch bei ihr der Groschen, wobei sie meinte sie hätte nur Cofola, Tschechisches Coca Cola. Nun wir nahmen dieses Cofola, und naja was auch immer das ist, nach Cola schmeckt das irgendwie nicht, aber das ist ne andere Geschichte ...

Nach unserem Cofola-Intermezzo ging es dann wie vorgesehen auf den Zug nach Zdar nad Sazavou wo die KBS 751 wieder auf die KBS 750 trifft. Dort gabs dann noch ein Abschiedspic von der KBS 751 mit ihren eigenartigen Zügen gab:
714 220 der ČD in Zdar nad Sazavou


Von Zdar nad Sazavou fuhren wir dann in einen Vorortsbahnhof von Brno, wo wir noch eine kleine Abendfahrt im Tramnetz starteten. Da es schon Dunkel war, haben wir die Kamera erst am nächsten Tag wieder gebraucht, was wir da alles fotiert haben, erfahrt ihr dann im nächsten Teil ...